Hannover/Kiel.

Mit einer freiwilligen Regelung soll die aktuelle Rechtslücke beim Kitesurfen im niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer vorerst geschlossen werden. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) verständigte sich mit Kitesurfern, Wassersportverbänden und Nationalparkvertretern bei einem Gespräch am Donnerstag auf ein Vorgehen. Demnach soll nun eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Wassersport und Naturschutz diskutieren, ob bisherige Kitesurf-Zonen verändert oder erweitert werden können. Die Ergebnisse will Lies dann im April erneut besprechen.

"Es ist klüger eine gemeinsame Lösung in Niedersachsen zu finden, als am Ende eine Regelung aus Berlin vorgesetzt zu bekommen, mit der beide Seiten nicht zufrieden sind", sagte Lies nach dem Gespräch.

Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Lüneburg ist die bisherige Landesregelung, die Kitesurfen nur in bestimmten Zonen des geschützten Nationalparks erlaubte, ungültig. Möglich ist demnach nur eine Regelung des Bundes, die steht aber noch aus. Lies favorisiert daher zunächst eine freiwillige Regelung, die dann Basis für eine Bundesverordnung sein könnte.

In Schleswig-Holstein haben Land, Gemeinden, Naturschützer, Touristiker und Wassersportler 2017 einen ähnlichen Kompromiss bereits ausgehandelt. Dort wurden 22 Gebiete im Wattenmeer gefunden, in denen das Kitesurfen erlaubt sein soll. Noch sind dort die Regelungen freiwillig, sie sollen aber als Grundlagen für die novellierte Befahrensverordnung des Bundes dienen.

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