Rendsburg.

Im Zusammenhang mit zwei Rendsburger Frauenmorden stehen die Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft nach deren eigenen Angaben kurz vor dem Abschluss. "Mit Erhebung einer Anklage ist innerhalb der nächsten Wochen zu rechnen", sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Donnerstag auf Anfrage.

Demnach haben sich die Spuren gegen einen dringend tatverdächtigen 40-jährigen Rendsburger "weiter erhärtet". Ob der Mann "wegen Totschlags oder heimtückischen Mordes zur Befriedigung seines Geschlechtstriebes angeklagt wird, ist noch nicht entschieden", sagte der Oberstaatsanwalt.

Der Mann war Anfang November 2020 im Zusammenhang mit dem Mord an einer 40-jährigen Prostituierten festgenommen worden. Er sitzt seither in Untersuchungshaft und schweigt, sagte Bimler. Die Frau war im September in ihrer Wohnung in Rendsburg tot gefunden worden. Der 40-Jährige wurde als ihr letzter Freier ermittelt. Im Zuge einer Durchsuchung seiner Wohnung wurde dann eine zweite Frauenleiche auf dem Dachboden entdeckt. Die Leiche der 26-Jährigen war stark verwest.

Nach Bimlers Angaben wird der Mann unter anderem durch sichergestellte DNA-Spuren, Fingerabdrücke und Kleidungsstücke belastet. Die 26-Jährige sei vermutlich in der Wohnung des Mannes getötet worden. "Das ist am Wahrscheinlichsten", sagte Bimler. "Wir wissen, dass sie nach Rendsburg fuhr und in Richtung seiner Wohnung ging."

Die Frau war im August 2018 in Geesthacht als vermisst gemeldet worden. Nach früheren Angaben wurde auch sie vermutlich durch Gewalteinwirkung und Überziehen einer Plastiktüte getötet - wie die Rendsburger Prostituierte.

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