Kiel.

Die FDP im Kieler Landtag verlangt die Entschärfung von Corona-Schutzmaßnahmen in Freizeit und Wirtschaft. "Die Kontaktregeln müssen vor allem für die jungen Familien lebensnäher gestaltet werden", sagte Fraktionschef Christopher Vogt am Dienstag im Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. Derzeit darf sich nur ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat bereits in Aussicht gestellt, dass dies im Freien künftig für fünf Personen oder zwei Haushalte möglich sein soll.

"Beim Sport und bei der Kultur wollen wir zeitnahe Perspektiven und zunächst damit beginnen, kleinere Outdoor-Aktivitäten zu ermöglichen", sagte Vogt. "Der Einzelhandel sollte mit Beschränkungen öffnen dürfen und Außengastronomie sollte ebenfalls ermöglicht werden." Beim Tourismus plädierte Vogt für risikoarme Angebote ab Ostern. "Sollte es erneut nicht gelingen, bundesweit sinnvolle Perspektiven aufzuzeigen, sind wir in Schleswig-Holstein gut vorbereitet", sagte Vogt. "Wir würden dann zumindest eine norddeutsche Lösung anstreben wollen."

Mit zuletzt 49,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen hat Schleswig-Holstein fast die niedrigste Inzidenz in Deutschland. Nur Rheinland-Pfalz lag mit 49,6 minimal darunter.

"Wir werden wohl noch einige Monate vorsichtig bleiben müssen, aber die Maßnahmen müssen endlich differenzierter und intelligenter werden", erklärte Vogt. "Es gibt mittlerweile mehrere Apps zur digitalen Kontaktnachverfolgung auf dem Markt, die dabei helfen können, risikoarme Aktivitäten wieder zu ermöglichen." Alle Menschen sollten die Möglichkeit haben, sich regelmäßig auf Corona testen zu lassen oder selbst zu testen. Die große Mehrheit der Bevölkerung erwarte sinnvolle Maßnahmen und realistische, faire Perspektiven.

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