Kiel. Wie will der Norden in der Corona-Pandemie weiter vorangehen? Aufschlüsse werden von einer Landtagsrede des Ministerpräsidenten am Freitag erwartet. Öffnungsschritte zum 1. März stehen fest, aber weitere Lockerungen sind noch offen.

In der Corona-Pandemie setzt Schleswig-Holstein seinen vorsichtigen Lockerungskurs in Teilen fort. Ab Montag dürfen Wildparks und Zoos ebenso aufmachen wie Friseure, Nagelstudios, Blumenläden und Gartencenter. Grundschulen und Kitas sind bereits seit einigen Tagen wieder offen. Positionen der Landesregierung für die anstehenden Verhandlungen von Bund und Ländern über weitere Schritte erläutert Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag im Landtag. Dies geschieht zum ersten Corona-"Jahrestag" im Norden: Am 28. Februar 2020 wurde die Infektion eines in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) lebenden Kinderarztes vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf bestätigt.

Die jetzt bevorstehenden Lockerungen hatte die Landesregierung nach Beschlüssen der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angesichts bis dato gesunkener Infektionszahlen verfügt. Die nächste Verhandlungsrunde steht am kommenden Mittwoch an.

Die Landesverordnung für die Lockerungen ab 1. März will die Landesregierung noch am Freitag beschließen. Auch Sportanlagen dürfen von Montag an bei Einhaltung der Kontaktregeln für Individualsport öffnen. So werden Tennisspiele im Einzel erlaubt, nicht aber im Doppel. Schwimm- und Spaßbäder müssen geschlossen bleiben.

Wildparks, Aquarien und Zoos dürfen nur ihre Außenbereiche wieder öffnen. Dortige Spielplätze, Gemeinschaftsunterkünfte und Restaurants bleiben dicht. Die Besucherzahl wird auf eine Person je 20 Quadratmeter der zugänglichen Wege- und Verkehrsfläche begrenzt. Außerdem müssen die Betreiber die Kontaktdaten der Besucher erfassen.

Ministerpräsident Günther hat wiederholt erklärt, die Landesregierung gehe in der Pandemie weiterhin mit Augenmaß vor - abhängig vom Infektionsgeschehen. In den vergangenen Tagen gab es tendenziell eine Seitwärtsbewegung. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 7 Tagen schwankte um den kritischen Wert von 50. Die Zahl der Kreise und kreisfreien Städte unter dem für mögliche weitere Lockerungen angesetzten Inzidenzwert von 35 ging in dieser Woche teilweise auch wieder zurück.

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