Regensburg/Kiel.

Der Polizei ist ein Schlag gegen einen Ring von Telefonbetrügern gelungen. Rund 100 Beamte aus Niederbayern und Schleswig-Holstein durchsuchten nach Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern am Donnerstag mehrere Wohnungen mutmaßlicher Bandenbetrüger im Raum Kiel. Vier Männer deutscher und türkischer Herkunft im Alter zwischen 23 und 56 Jahren wurden festgenommen.

Hintergrund sollen Betrügereien in Südbayern sein. Demnach fiel schon im August 2020 eine damals 78-Jährige aus Geiselhöring (Landkreis Straubing-Bogen) auf falsche Polizeibeamte herein und verlor 70 000 Euro an die Betrüger. Diese sollen nun identifiziert und festgenommen worden sein. In einem anderen Fall stellte eine 79 Jahre alte Rentnerin in Eching (Landkreis Freising) nach Anrufen falscher Polizeibeamter und Bankmitarbeiter einen fünfstelligen Geldbetrag zur Abholung vor ihre Haustür.

Die Ermittler brachten die Verdächtigen außerdem mit weiteren Taten aus ganz Deutschland in Verbindung - insbesondere in Hannover, im niederbayerischen Pocking (Landkreis Passau) sowie in den sächsischen Kommunen Altenstein und Wurzen. Die Staatsanwaltschaft Regensburg erwirkte Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetruges. Bei den Durchsuchungen konnte nach Polizeiangaben umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden, drei Tatverdächtige kamen noch im Laufe des Tages in verschiedene Gefängnisse in Schleswig-Holstein, der vierte sollte folgen.

Die Ermittler erhoffen sich von der Auswertung der sichergestellten Beweismittel weitere Hinweise auf mögliche Taten und vor allem auf die Drahtzieher, die sie im Ausland vermuten.

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