Hamburg. Hamburger Justizbehörde verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg der Verfahren. Neue Abteilung umfasst neun Stellen.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft bekommt eine neue Sonderabteilung für Beziehungsgewalt. Die Abteilung werde neun volle Stellen umfassen, teilte die Justizbehörde am Mittwoch mit. Bislang seien Beziehungsgewalttaten in fünf verschiedenen Abteilungen bearbeitet worden, wobei sich die Mitarbeiter auf gut vier vollen Stellen ausschließlich um diese Art von Straftaten kümmerten.

"Beziehungsgewalt ist alltäglich und zeigt sich in vielen schlimmen Formen. Frauen und Kinder werden überdurchschnittlich häufig Opfer", erklärte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). Sie fügte hinzu: "Häusliche Gewalt wird in Hamburg konsequent verfolgt. Die Staatsanwaltschaft stellt sich nun noch besser auf, um diese Taten zu verfolgen."

Hamburg: 6936 Verfahren 2020 im Bereich Beziehungsgewalt

Aktuelle Zahlen für Hamburg zeigen nach Angaben der Justizbehörde einen kontinuierlichen Anstieg der Verfahren im Bereich der Beziehungsgewalt. Für das vergangene Jahr habe die Staatsanwaltschaft 6936 Verfahren im Bereich der Beziehungsgewalt gemeldet. Im Jahr 2019 seien 5850 Verfahren eingeleitet worden.

Der Begriff der Beziehungsgewalt ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht gleichzusetzen mit dem engeren Begriff der häuslichen Gewalt. "Beziehungsgewalt ist gerade nicht auf den häuslichen Bereich und damit zumeist engsten Familienkreis der häuslichen Gemeinschaft beschränkt", erklärte Oberstaatsanwältin Nana Frombach.

Unter den Begriff fielen auch Körperverletzungen, Nötigungen und Bedrohungen von Verwandten, die nicht in häuslicher Gemeinschaft leben. Neben Paarbeziehungen kämen auch Auseinandersetzungen zwischen Geschwistern, zwischen Eltern und erwachsenen Kindern oder auch zwischen anderen Verwandten in Betracht.