Hamburg.

Die Deutsche Wildtierstiftung befürwortet ein gezieltes Abschießen von Wölfen. Um Wolfschützer und Nutztierhalter zu versöhnen, brauche Deutschland ein funktionierendes Wolfsmanagement, "das auch das Töten von einzelnen Wölfen inkludiert", wie der Vorstandsvorsitzende Prof. Klaus Hackländer am Montag mitteilte.

Die Fronten zwischen Wolfschützern und Nutztierhaltern seien verhärtet, so Hackländer. Der Tagesbedarf eines Wolfes liege bei drei bis fünf Kilogramm Fleisch, Weidetiere seien leichte Beute. "Der Tenor in öffentlichen Diskussionen lautet dann lapidar: Ausgleichszahlungen regeln das Problem schon."

Der Schutz von Weidetieren vor Wölfen sei nicht einfach. Selbst hohe Elektrozäune taugten zur Wolfsabwehr nur bedingt, so Hackländer. Bewegungsmelder mit optischen oder akustischen Signalen würden Wölfe allenfalls für kurze Zeit vertreiben. Ausbildung und Haltung sogenannter Herdenschutzhunde seien aufwendig und kostenintensiv. Viele Nutztierhalter würden daher überlegen, ihre Tiere nicht mehr auf die Weiden zu lassen. "Das wäre für den Naturschutz fatal, denn eine extensive Beweidung trägt wesentlich zur Artenvielfalt in Deutschland bei", sagte Hackländer.

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