Hamburg/Kiel. Teils dichter Schneefall hat den Bahn- und öffentlichen Nahverkehr im Norden erheblich beeinträchtigt. In Hamburg wurde der Hauptbahnhof am Abend für eine Weile gesperrt, in Kiel der Busverkehr der KVG Kieler Verkehrsgesellschaft eingestellt.

Teils starker Schneefall hat in und um Hamburg sowie in Kiel den Bahn- und öffentlichen Nahverkehr gehörig durcheinander gewirbelt. In Hamburg wurde am Montagabend der Hauptbahnhof laut Bahn nach 19.00 Uhr kurzzeitig gesperrt. "Fernverkehrszüge werden bis auf Weiteres zurückgehalten. Es kommt zu Halt- und Zugausfällen", twitterte die Deutsche Bahn. Sie riet Reisenden, mehr Zeit einzuplanen und Alternativrouten zu prüfen. Kurz nach 21.00 Uhr sagte ein Bahnsprecher, der Verkehr normalisiere sich, einzelne Züge seien aber weiter verspätet.

Zuvor hatte bereits die S-Bahn Hamburg getwittert, dass es aufgrund des Schneefalls zu Weichenstörungen gekommen sei und es deshalb im gesamten S-Bahn-Netz zu Einschränkungen komme.

In Kiel stellte die KVG Kieler Verkehrsgesellschaft den Verkehr komplett ein. "Sobald die Straßenlage es zulässt, werden die Busse wieder fahren", teilte das Unternehmen mit. Auch die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) stoppten auf vereinzelten Streckenabschnitten in Hamburg den Busverkehr. Ansonsten kam es auf den verschneiten Straßen der Hansestadt Hamburg nach Angaben der Polizei zu keinen nennenswerten Ereignissen. Ähnlich äußerte sich die Feuerwehr. Seit 16.00 Uhr habe sie zehn Mal Menschen von Eisflächen scheuchen, sieben Gestürzten helfen und sich einmal um Eiszapfen kümmern müssen, sagte ein Sprecher.

Der Flughafen Hamburg war nach Angaben eines Sprechers trotz des Schneefalls ständig geöffnet. Drei Maschinen seien allerdings nicht wie geplant gelandet. Eine ging demnach zurück nach München, eine Maschine aus Madrid ging nach Düsseldorf und eine aus Stuttgart landete statt in Hamburg in Bremen.

Wegen der Schneefälle war der Winterdienst mit 80 Fahrzeugen ausgerückt. 300 Mitarbeiter seien im Einsatz, um Straßen, Radwege und Bushaltestellen zu räumen, sagte ein Sprecher der Stadtreinigung. Weitere Einsatzkräfte seien in Bereitschaft. Es könnten bis zu 840 Mitarbeiter mit 350 Fahrzeugen mobilisiert werden. Der Sprecher erinnerte zugleich die Anwohner an ihre Pflicht, Gehwege zu räumen und bei Glätte zu streuen. Bis zum frühen Abend ereigneten sich nach Angaben von Feuerwehr und Polizei keine größeren Unfälle.

Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Neuschneemengen in Schleswig-Holstein und Hamburg von drei bis zehn Zentimeter. In der Nacht zum Dienstag könne der Schneefall in gefrierenden Regen mit Glatteis übergehen. Vor allem Richtung Elbe seien Unwetter nicht ausgeschlossen.

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