Hamburg.

Die eisigen Temperaturen und der Schnee haben viele Menschen in die Hamburger Obdachlosenunterkünfte getrieben. So hätten 763 Menschen das Angebot für Bedürftige in der Nacht zum Dienstag genutzt, teilte ein Sprecher der Sozialbehörde in Hamburg mit. In der Nacht zuvor waren es 25 Männer und Frauen weniger.

"Damit bestehen weiter freie Kapazitäten. Um das Angebot in Anspruch zu nehmen, ist es ausreichend, sich vor Ort an einem der Standorte einzufinden. Keine Personen müssen aus Kapazitätsgründen abgewiesen werden", sagte der Sprecher weiter. Von Kältetoten, die die Minusgrade der vergangenen Tage zum Opfer gefallen sind, war der Sozialbehörde zunächst nichts bekannt.

Das Winternotprogramm der Stadt Hamburg ist aufgrund des kalten Winterwetters bis zum kommenden Dienstag ausgeweitet worden und deshalb derzeit nun auch tagsüber für die Bedürftigen geöffnet. Nachts ist zudem der Hamburger Kältebus unterwegs.

Wer hilfebedürftige Obdachlose bemerkt, ist gebeten, über die Hamburger Telefonnummer 428 28 5000 die Sozialarbeiter der Bezirke und die Sozialbehörde zu informieren, damit Straßensozialarbeiter den Obdachlosen helfen können. Die Hotline ist montags bis freitags, von 7.00 bis 19.00 Uhr, erreichbar. Der Kältebus ist abends unter der Nummer +49 151 65 68 33 68 zu erreichen. Sollten die Bedürftigen dagegen in akuter Gefahr sein, wäre direkt die 112 (Rettungsdienst) oder die 110 (Polizei) zu rufen.

Die Stadt finanziert nach eigenen Angaben für obdachlose Menschen das Winternotprogramm im Umfang von etwa zehn Millionen Euro von November bis März. Zudem gibt es ganzjährig ein umfassendes Hilfesystem mit Straßensozialarbeit, Beratungsstellen, Fachstellen für Wohnungsnotfällen und weiteren Institutionen.

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