Hamburg. Gewöhnlicherweise dauert es in Hamburg immer etwas länger, bis alle beteiligten Behörden und Dienststellen eine Tempo-30-Zone einrichten oder einen Fußgängerüberweg wie einen Zebrastreifen zum Beispiel. Und häufig klappt es auch gar nicht. Die Gründe sind vielfältig und individuell.
Ganz anders, wenn es um die Sicherheit der Impflinge geht, die sich im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen an der Lagerstraße auf St. Pauli/Sternschanze die Corona-Schutzimpfung abholen. Innerhalb von nur zwei Wochen war er da, der Fußgängerüberweg (kurz FGÜ, umgangssprachlich Zebrastreifen). „Den wollte die Politik dort wohl schon länger haben, aber die Lieferanten des Fleischgroßmarktes waren dagegen“, sagt Catharina Schindel. Sie gehört mit zum Architekturbüro, das das Impfzentrum der Kassenärztlichen Vereinigung und der Stadt Hamburg geplant und errichtet hat.
Impfzentrum: Der Zebrastreifen war schnell aufgemalt
Der Überweg an der Lagerstraße ist notwendig, damit die Besucher des Impfzentrums dort sicher die Straße überqueren können. Und weil in Coronazeiten eben vieles anders läuft, ging die Einrichtung dieses Fußgängerüberweges auch rekordverdächtig schnell und unkompliziert. „Das war ein sehr konstruktives Miteinander“, sagt Frau Schindel. Beteiligt waren unter anderem zwei Polizeikommissariate, die Verkehrsbehörde und der Bezirk Mitte.
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Der Zebrastreifen wurde durch die Kassenärztliche Vereinigung nach den Planungen des Bezirks Mitte hergestellt. „Aufgrund der langen Baustelle von Stromnetz Hamburg im Umfeld konnten wir unsere Baumaßnahme über längere Zeit nicht durchführen“, heißt es aus dem Bezirksamt. Das Bezirksamt hatte dort lediglich die Anlage einer Querungshilfe in Form einer Sprunginsel vorgesehen.
Ob der Zebrastreifen von Dauer ist, ist unklar
Die schlechte Nachricht: „Der Zebrastreifen wurde nur für das Impfzentrum eingerichtet und wird gegebenenfalls nach Beendigung des Impfzentrums wieder entfernt, die Querungshilfe bleibt. Die Entscheidung darüber obliegt der Zuständigkeit der Straßenverkehrsbehörde“, so eine Bezirksamtssprecherin. Aber immerhin sorgt er erst mal für die Sicherheit der Impflinge.
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