Hamburgs Erzbischof hat einem Medienbericht zufolge wegen des Vorwurfs von Fehlern im Umgang mit Missbrauchsfällen über einen Rückzug aus dem Amt nachgedacht. Die Entscheidung stehe ihm aber nicht zu, betonte Erzbischof Stefan Heße erneut, diesmal in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Nur der Papst könnte mich dazu auffordern und dann jemanden bestimmen, der in der Zeit die Verantwortung übernimmt.“
Er hatte sich bereits Ende vergangenen Jahres an die Bischofskongregation in Rom gewandt und um Prüfung seines Falles gebeten. Schon da hatte Heße mitgeteilt, er könne nicht "Richter in eigener Sache" sein und müsse den Vatikan über seinen Verbleib im Amt entscheiden lassen.
Heße war früher Personalchef im Erzbistum Köln. Dort hält Kardinal Rainer Maria Woelki seit Monaten ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Verantwortungsträgern des Erzbistums Köln mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs zurück. Er führt dafür rechtliche Bedenken an. Bekannt geworden ist bereits, dass Heße in dem Gutachten kritisch beurteilt wird. Er bestreitet die Vorwürfe.
Wissenswertes zum Erzbistum Hamburg
- Mit einer Fläche von 32.250 km ist das Erzbistum Hamburg das größte der deutschen Bistümer
- Zum Erzbistum Hamburg gehören Hamburg (755 Quadratkilometer), Schleswig-Holstein (15.803 Quadratkilometer), und der Landesteil Mecklenburg (15.962 Quadratkilometer) des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern
- Im Erzbistum Hamburg leben knapp 400.000 Katholiken
- In Hamburg sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung katholisch
- In Schleswig-Holstein sind es sechs Prozent
- Im Landesteil Mecklenburg etwa 3,5 Prozent
- Im Erzbistum Hamburg gibt es 47 Pfarreien (davon 19 in Hamburg) und 144 Priester im aktiven Dienst
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