Berlin/Hamburg.

Pflegebedürftige mussten im vergangenen Jahr erneut mehr Geld für ihre Betreuung im Heim bezahlen. In Hamburg belaufen sich die Kosten auf rund 2080 Euro, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen (vdek) mit Stand 1. Januar 2021 hervorgeht. Das sind 111 Euro oder 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Hamburg liegt damit im Ländervergleich im oberen Mittelfeld. Im bundesweiten Schnitt stiegen die Eigenanteile auf 2068 Euro im Monat. Das sind 128 Euro oder 6,6 Prozent mehr als Anfang 2020.

Am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2460 Euro. Am niedrigsten sind die Zuzahlungen mit 1465 Euro in Sachsen-Anhalt.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg in Hamburg von 661 auf 737 Euro (+11,5 Prozent), im bundesweiten Schnitt von 731 auf 831 Euro (+13,7 Prozent). Ende 2019 lebten in den Hamburger Pflegeheimen nach Angaben des Statistischen Amtes fast 16 300 Menschen in vollstationärer Pflege.

Der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Uwe Klemens, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Betroffenen bräuchten Unterstützung. Die geplante Pflegefinanzreform müsse daher noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Eckpunkte für eine Reform vorgestellt, um bei den Belastungen gegenzusteuern. Demnach sollen maximal 700 Euro pro Monat als Eigenanteil für die reine Pflege zu zahlen sein, begrenzt auf 36 Monate.

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