Kiel. Seit Ende Oktober grassiert nun schon die Geflügelpest im Norden. Tausende verendete Wildvögel wurden gefunden. Tausende Tiere aus Hausgeflügelhaltungen mussten getötet werden.

Obwohl immer weniger verendete Vögel entdeckt werden, ist der Geflügelpestausbruch in Schleswig-Holstein noch nicht vorbei. "Auch wenn die Befundzahlen derzeit zurückgehen, kann im Hinblick auf die Gesamtsituation noch nicht von einer Entwarnung ausgegangen werden", sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Sowohl entlang der Westküste als auch in den anderen Landesteilen werden demnach weiter verendete Wildvögel entdeckt. Die Stallpflicht für Hausgeflügel besteht in allen Kreisen und kreisfreien Städten.

Besonders viele verendete Wildvögel wurden in den vergangenen Monaten an der Westküste in den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen gefunden. Nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) wurden hier vom 27. Oktober bis zum 20. Januar rund 16 500 verendete Wildvögel entdeckt. Im Vergleich zum November und Dezember liegen die Zahlen im Januar entlang der Westküste laut Ministerium bisher auf einem niedrigen Niveau. Bei Wildvögeln sind derzeit in Schleswig-Holstein 403 Geflügelpestfälle bestätigt. Dabei wurden insgesamt vier Subtypen des Geflügelpestvirus festgestellt (H5N8, H5N5, H5N3, H5N1).

Außerdem wurde in Schleswig-Holstein bislang in sechs Hausgeflügelbeständen der Ausbruch der Geflügelpest nachgewiesen. Insgesamt waren hier 5000 Tiere betroffen. Zuletzt wurde Ende Dezember bei einer Gänsehaltung mit 1800 Tieren im Kreis Dithmarschen der Geflügelpest-Erreger bestätigt. Aktuell liegen nach Ministeriumsangaben keine Hinweise auf einen Geflügelpestverdacht in weiteren Hausgeflügelbeständen in Schleswig-Holstein vor.

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