Hamburg/Kiel.

Die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus wirken auch gegen andere Infektionskrankheiten: Im vergangenen Jahr sank nach Angaben der Krankenkasse DAK in Schleswig-Holstein die Zahl der Fälle von meldepflichtigen Infektionskrankheiten um 39,1 Prozent. In Deutschland insgesamt waren es demnach 29,7 Prozent.

Bei Norovirus-Infektionen, die schwere Durchfälle verursachen können, gab es im Norden sogar einen Rückgang um 60,7 Prozent. Diese Erkrankung, die sich gerade in Gemeinschaftseinrichtungen rasch verbreiten kann, wurde im vergangenen Jahr 1818 Mal gemeldet, nach 4631 Fällen im Jahr zuvor.

Die Krankenkasse berief sich auf Zahlen des Robert Koch-Instituts. Demnach kamen auch sogenannte Kinderkrankheiten seltener vor. Windpocken gingen um mehr als ein Drittel zurück, Erkrankungen durch Rota-Viren um 77 Prozent. Die Gründe sieht die DAK vor allem bei den Corona-Maßnahmen, die auch die Übertragung anderer Krankheiten beeinflussten.

"Der positive Effekt bei den Ansteckungen zeigt, dass die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie prinzipiell wirken", sagte der Landeschef der DAK-Gesundheit, Cord-Eric Lubinski. Schul- und Kitaschließungen, Homeoffice, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Handhygiene hätten zum Beispiel die Übertragung von Atemwegs- und Magen-Darm-Erkrankungen verhindert.

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