Hamburg. Eine junge Frau trainiert in einem Gartenzelt auf einem Laufband, nebenan im Zelt ist ein Rudergerät aufgebaut. Mit einem ungewöhnlichen Konzept bietet ein Hamburger Fitnessstudio seinen Kunden zumindest ein Hauch von Normalität in Coronazeiten.

Fast alle Fitnessstudios in Deutschland sind coronabedingt geschlossen, ein Hamburger Betrieb hat aber einen Weg gefunden, seinen Kunden zumindest ein wenig Training vor Ort zu ermöglichen. Vier kleine Gartenzelte, die nach vorn weit offen sind, hat das Fitnessstudio in der Hafencity vor seinem Gebäude aufgebaut und drei weitere auf dem Dach. Hier stehen jeweils zwei Trainingsgeräte für die Kunden bereit, mit dem Hinweis "1 Haushalt pro Zelt".

Die Politik sage ja, man solle kreativ sein, und das habe er getan, sagt Nils Kuprat von Prime Time Fitness. Er nutze dabei, dass die Zelte vor dem Haus auf nicht öffentlichem Raum stehen und Outdoorsport in Hamburg erlaubt sei. Er hatte sich seinen Betrieb vor Gericht erstritten und nun die Erlaubnis vom zuständigen Bezirksamt. Eine Kundin, die auf dem Laufband trainiert, findet es super, dass es möglich ist. Sonst könne man ja monatelang nicht trainieren, sagt sie. In den anderen Zelten sind Rudergeräte, Fitnessräder und andere Maschinen.

Die Präsidentin des Arbeitgeberverbands deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV), Birgit Schwarze, bestätigt, dass es in Hamburg unter der geltenden Regeln möglich ist, im Outdoor-Bereich Fitness zu betreiben. Sie hält die Idee allerdings für die allermeisten Studios nicht umsetzbar. Zum einen sei es für die Kunden bei den Temperaturen nicht sehr angenehm, und die Trainingsgeräte seien auch nicht für Outdoor konzipiert. Schwarze forderte stattdessen, dass alle Fitnessstudios unter Einhaltung der Hygienekonzepte wieder den Betrieb aufnehmen dürfen.