Berlin/Kiel. Dass Armin Laschet sein Favorit für den CDU-Bundesvorsitz ist, hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident früh gezeigt. Um nun für Zusammenhalt zu sorgen, braucht es aber auch die Hilfe des unterlegenen Friedrich Merz, meint Daniel Günther.

Für Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) verkörpert der neu gewählte CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet Vertrauen und Zusammenhalt. "Deshalb bin ich mir sicher, dass wir mit ihm unseren erfolgreichen Kurs der Mitte fortsetzen und gut für die Zukunft aufgestellt sind", sagte Günther, der auch Landesvorsitzender der Nord-CDU ist, nach der Wahl am Samstag. Laschet habe die Mehrheit der Delegierten mit einer "beeindruckenden und authentischen Rede" auf dem Online-Parteitag erreicht. An den unterlegenen Kandidaten Friedrich Merz richtete Günther ebenfalls die Erwartung, für Zusammenhalt zu sorgen.

"Friedrich Merz hat eine Unterstützung auch in der Partei und es geht jetzt darum, dass die Delegierten, die ihn als Favoriten hatten, dass die auch wirklich dabeibleiben, dass wir auch wirklich die Flügel zusammenhalten, die wir in der Union haben", sagte er im Deutschlandfunk. Das sei eine große Aufgabe für Armin Laschet, "aber ich sage sehr deutlich: auch für Friedrich Merz, denn es ist auch seine Verantwortung mit dem Wählerpotenzial, was er an sich gebunden hat, auch der CDU zu helfen."

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet soll Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer werden. Der 59-Jährige setzte sich am Samstag auf dem digitalen CDU-Parteitag in einer Stichwahl gegen Merz durch. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden.

Günther lobte den bereits vor der Stichwahl um den Bundesvorsitz ausgeschiedenen Außenexperten Norbert Röttgen, der Laschet sofort seine Unterstützung zugesichert hatte. "So geht wirklich ein großer Politiker auch mit so einer Situation um. Von daher kann ich nur sagen, großen Respekt", meinte Günther im Interview der Woche des Deutschlandfunks.

Zurückhaltender äußerte er sich zu Merz, der sich gleich als Wirtschaftsminister im aktuellen Kabinett angeboten hatte. "Friedrich Merz ist halt Friedrich Merz und mich wundert das Verhalten ehrlich gesagt nicht, weil es kann natürlich jetzt nicht darum gehen, dass diejenigen, die bei einer parteiinternen Wahl unterlegen sind, sich jetzt selbst aussuchen können, welches Staatsamt sie übernehmen", sagte Günther. "Zu Politik gehört auch ein bisschen Demut und Respekt, und es wäre auch ganz gut, wenn Friedrich Merz das auch für sich beherzigen würde."

Günther hatte bereits im Dezember seinem Amtskollegen Laschet den Rücken gestärkt und seine Präferenz für dessen Team mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bekräftigt.