Kiel.

Die Grünen in Schleswig-Holstein halten eine Verschärfung des Corona-Lockdowns für denkbar. "Angesichts der derzeitigen Entwicklung werden wir auch beraten müssen, ob eine Verlängerung der Maßnahmen über den Januar hinaus und vielleicht sogar eine Verschärfung notwendig sein wird", erklärte Landtagsfraktionschefin Eka von Kalben am Freitag. Das wünsche sich natürlich niemand. Auch müsse jede Maßnahme genau auf ihre möglichen Folgen geprüft werden.

"Die geltenden Einschränkungen sind eine Zumutung für uns alle - für Familien, für die Wirtschaft, für Alleinlebende", sagte von Kalben. "Aber sie sind leider notwendig, denn nichts zu tun, wäre eine Zumutung für das Gesundheitssystem und die Menschen, die die Krankheit erleiden müssen."

Eine mögliche weitere Verschärfung müsse dringend mit einer langfristigen Strategie verknüpft werden, sagte von Kalben. "Die guten Stufenpläne der Regierung für die einzelnen Sektoren müssen verbindlich werden, so dass die Menschen wissen, dass es ein Zurück in ein aktives Leben geben wird." Gleichzeitig müssten Hilfen für Familien, die Wirtschaft und alle anderen gesellschaftlichen Bereiche verlängert werden.

Von Kalben bekräftigte die Forderung nach einem Recht auf Homeoffice, damit die Kontakte bei der Arbeit und im Nahverkehr weiter reduziert werden. "Reine Appelle reichen hier nicht mehr aus." Die Grünen verlangten auch eine Pflicht zur Platzreservierung überall dort, wo es möglich ist, auf jeden Fall aber eine Platzreduzierung in Bussen und Bahnen. "Ein völliges Einstellen des ÖPNV kann nur das letzte Mittel sein, weil die Menschen, die tatsächlich das Haus verlassen müssen zur Arbeit oder zum Einkaufen, nicht alle auf das Auto wechseln können."