Weihnachten

Bräuche mit der Heiligen Barbara und dem Nikolaus

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Wer Zweige in die Vase stellt, hat bis Heiligabend Blüten.

Wer Zweige in die Vase stellt, hat bis Heiligabend Blüten.

Foto: imago stock

Das Abendblatt informiert bis zum 24. Dezember täglich über das Brauchtum zur Advents- und Weihnachtszeit.

Hamburg. Christbaum, Adventskalender und Nikolaustag – das weihnachtliche Brauchtum ist eine willkommene Konstante in Corona-Zeiten. Die Rituale lassen Kinderherzen höher schlagen, und auch die Erwachsenen freuen sich über das Reservoir süßer Köstlichkeiten und adventlicher Traditionen.

Heute ist der 4. Dezember – und damit der Gedenktag der Heiligen Barbara. Sie lebte im dritten Jahrhundert auf dem Gebiet der damaligen Türkei. Weil sie im Römischen Reich ihrem christlichen Glauben nicht abschwören wollte, tötete ihr Vater sie mit dem Schwert. In der Haft, so erzählt die Legende, brachte sie einen verdorrten Kirschzweig mit einem Tropfen Blut und mit Tränen zum Blühen. Daraus entstand der Brauch, dass am Barbaratag Zweige in eine Vase mit warmen Wasser gestellt werden. Wer also heute Kirsch-, Flieder-, Forsythien- oder Rosskastanienzweige ins Wohnzimmer stellt, der erlebt am Heiligen Abend grüne, frühlingshafte Weihnachten. Es können auch Gersten- und Weizenkörner sein, die in einer Schale zu sprießen beginnen.

Adventskranz und Adventskalender sind eine Erfindung aus Hamburg

Der nächste Höhepunkt beim Warten auf das Fest steht fest: Es ist der Nikolaustag am 6. Dezember. Nikolaus, einst Bischof in Myra (Kleinasien), ist der Patron der Kinder und war noch vor dem Weihnachtsmann, der erst im 19. Jahrhundert erfunden wurde, der eigentliche Geschenkebringer. Außerdem ist er der Patron der Seefahrer und aller Reisenden. Ihm zu Ehren gibt es weltweit rund 6000 Nikolaus-Kirchen; vor allem die Russen verehren ihn. Weil Hamburg vom Hafen und der weiten Welt geprägt ist, stehen im Herzen der Stadt zwei Nikolaikirchen – das Mahnmal am Hopfenmarkt mit dem markanten Kirchturm und die Hauptkirche am Klosterstern. So lebt die Nikolaustradition weiter.

Adventskranz und Adventskalender sind eine Erfindung aus Hamburg. Der Sozialreformer Johann Hinrich Wichern dachte sich 1839 den ersten Adventskranz aus. Und die Evangelische Buchhandlung veröffentlichte Anfang des 20. Jahrhundert den ersten Adventskalender. Im Abendblatt-Podcast Hamburg News informiert Abendblatt-Redakteur und Weihnachtsexperte Edgar S. Hasse bis zum 24. Dezember täglich über das Brauchtum zur Advents- und Weihnachtszeit.

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( esh )

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