Hamburg.

Im Corona-Jahr 2020 hat der Hamburger Sportbund einen Rückgang bei der Zahl der Mitglieder in den Sportvereinen der Hansestadt feststellen müssen. Laut einer Mitteilung vom Freitag gibt es aktuell 521 118 Mitgliedschaften in 823 Vereinen. Im Vorjahr seien es noch rund 21 000 Mitgliedschaften mehr gewesen. Die Zahl der Jugendlichen unter 18 Jahren sank von 139 055 auf 133 581.

Angesichts der Folgen der Corona-Pandemie bezeichnete der HSB-Vorstandsvorsitzende Ralph Lehnert die Rückgänge als "moderat". "Vor allem die fehlenden Eintritte bei normaler Fluktuation haben bei vielen Vereinen über den Sommer zu den Mitgliederverlusten geführt", wurde er in der Mitteilung zitiert. Die Bestandserhebung war bis zum 18. November 2020 gemacht worden. Sie berücksichtigt daher den Lockdown des Vereinssports in diesem Monat noch nicht.

Im Frühjahr war bereits über sieben Wochen lang kein Vereinssport möglich gewesen. Auch wenn es im Sommer zu Lockerungen gekommen war, habe noch keine Normalität geherrscht, hieß es in der Mitteilung. Der Anfang November erfolgte neuerliche Lockdown werde sich erst im kommenden Jahr auf die Mitgliederzahlen auswirken.

"Die derzeitige Situation ist für Vereine und Verbände sehr schwierig, da sich derzeit keine Lockerungen für den Sport abzeichnen", sagte Lehnert. Der Lockdown komme zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da viele Vereine Kündigungsfristen bis zum Jahresende haben. "Eine größere Austrittswelle ist nun leider zu befürchten."

Nach Angaben des HSB haben vor allem Vereine mit Schwerpunkt im Gesundheits- und Fitnessbereich Mitglieder verloren. Clubs mit Angeboten in den klassischen Sportarten seien "überwiegend stabil". Rückgänge habe es im Behinderten- und Rehasportverband (minus 12,75 Prozent) und im Verband für Turnen und Freizeit (VTF) (minus 6,8 Prozent) gegeben. Anders der FC St. Pauli: Der Kiezclub durfte sich über ein Plus von 1155 neuen Mitgliedern (3,85 Prozent) freuen.