Kiel.

Weil er seinen eigenen Tod auf der Ostsee vorgetäuscht haben soll, muss sich ein 53-Jähriger ab Dezember vor dem Kieler Landgericht verantworten. Angeklagt sind auch die Ehefrau und die Mutter des Mannes, wie das Landgericht Kiel am Freitag mitteilte. Die Anklage wirft dem Trio versuchten Betrug in 14 Fällen vor.

Sie sollen 14 Lebens- und Unfallversicherungen mit einem Gesamtvolumen von 4,1 Millionen Euro abgeschlossen haben. Im Oktober 2019 sollen sie den Tod des Kielers nach einer Havarie des Motorboots in der Ostsee vor Schönberg in Schleswig-Holstein vorgetäuscht haben.

Der Prozess beginnt am 9. Dezember. Für das Verfahren hat das Gericht zunächst zehn Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil in dem Fall könnte demnach Ende Januar fallen.

Am 7. Mai nahmen Polizisten den 53-Jährigen auf dem Dachboden im Haus seiner Mutter im niedersächsischen Schwarmstedt fest. In der alten Stadtvilla hatte er sich hinter Kisten in einer Ecke hockend versteckt. Das Geld aus den Versicherungen sollte im Todesfall an seine Frau und die Mutter ausgezahlt werden. Ein entsprechender Antrag war bereits gestellt worden. Die Ehefrau war zwischenzeitlich auch in Haft.