Hamburg.

Sie soll ein starkes Zeichen für jüdisches Leben in Hamburg sein: Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) haben am Mittwoch vor dem Hamburger Rathaus den Aufruf für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge unterzeichnet. Die Initiatoren wollen bis zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar die Unterschriften von 100 000 Hamburgern für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge im Grindelviertel gewinnen.

"Ich glaube an einen breiten gesellschaftlichen Konsens für den Wiederaufbau der Synagoge, der auch von unserer Bürgerschaft einstimmig beschlossen wurde", sagte Veit. "Denn damit zeigen wir: Hamburg steht fest an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger." Tschentscher betonte, jüdische Religion und Kultur müssten einen festen Platz in der vielfältigen Hamburger Stadtgesellschaft haben. "Mit einem Wiederaufbau der von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge am Bornplatz kann dort erneut ein zentraler Ort des jüdischen Lebens in Hamburg entstehen." Die Synagoge am ehemaligen Bornplatz war bei den Novemberpogromen vor 82 Jahren von Nationalsozialisten beschädigt und später zwangsweise abgerissen worden. Seit gut einem Jahr wird in Hamburg über den Wiederaufbau des Gotteshauses diskutiert. Eine Machbarkeitsstudie ist bereits in Vorbereitung. Zustimmung gibt es auch auf Bundesebene von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenminister Heiko Maas (SPD).