Hamburg.

Angesichts der Corona-Krise sieht der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi schwere Zeiten auf Deutschland zukommen. Auch wenn die Pandemie absehbar wieder beherrschbar werde, würden die wirtschaftlichen Folgen noch unterschätzt, sagte der 92 Jahre alte SPD-Politiker der "Welt" (Dienstagausgabe). Die Kaufkraft von Verbrauchern, Unternehmen und Staaten werde weltweit deutlich zurückgehen. "Das wird sich negativ auch auf unsere Arbeitsmärkte auswirken."

Zugleich könnten Klimaschutz, Umweltschutz und fortschreitende Digitalisierung zunächst ebenfalls Arbeitsplätze und Wohlstand kosten. "Wir steuern in eine sehr schwere Zeit."

Die Corona-Krise verursache hohe Kosten, sagte von Dohnanyi. "Und dieses Geld könnte uns beim ökologischen Umbau fehlen". Es gelte daher, ein Gleichgewicht zwischen dem Erhalt von Arbeit und Wohlstand auf der einen Seite und den "dringenden ökologischen Einschnitten" auf der anderen Seite zu finden.