Hamburg. Sie sehen so aus, als hätte jemand einen Staubsauger mit einem Rednerpult gekreuzt. Mit seinen Robotern hat ein Hamburger Optiker aber große Pläne.

Kaum sind die gewünschten Brillenmodelle ausgewählt, macht sich der Roboter schon auf den Weg ins Lager. Das ist keine Science Fiction - sondern bei Edeloptics in Hamburg Realität. In einer Filiale des Optikers am Ballindamm werden derzeit fünf Roboter eingesetzt, wie Pressesprecherin Katarina Ninkovic der Deutschen Presse-Agentur sagte. Holten sie derzeit nur das Brillengestell der Wahl aus dem Lager, sei später noch mehr denkbar.

Die Roboter kosten den Angaben zufolge rund 4000 US-Dollar (knapp 3400 Euro) pro Stück und stammen von einer amerikanischen Firma. Im massiven Fuß der Roboter verbergen sich die Rollen, mithilfe derer sie sich frei im Laden bewegen können. Neben einer Ablage ist am hüfthohen Pult auch ein Touchscreen montiert.

Ziel des Projekts sei die sogenannte virtuelle Warenauslage, erklärt Ninkovic. Statt in Vitrinen sollen die Brillen künftig auf dem iPad begutachtet werden und dann von den Robotern angereicht werden. Das habe auch praktische Gründe: Würde man jedes der rund 35 000 Brillenmodelle aus dem Lager auf der Verkaufsfläche anbieten, würde man wohl schnell den Überblick verlieren, so Ninkovic. Eine Gefahr für die Arbeitsplätze der Beschäftigten sieht sie jedoch nicht, da die Roboter bislang nicht als Kundenberater eingeplant seien.