Altona

Brünschenwiesen: Initiative startet Petition gegen Schulbau

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Die Zukunft der Brünschenwiesen in Hamburg-Altona ist umstritten.

Die Zukunft der Brünschenwiesen in Hamburg-Altona ist umstritten.

Foto: Privat

Die Behörde will das Areal im Hamburger Westen bebauen. Doch Anwohner fürchten einen großen Schaden. Sie hatten schon einmal Erfolg.

Hamburg. Nächste Runde im Ringen um ein Biotop in Altona: Um die Brünschenwiesen in Rissen vor der Bebauung zu bewahren, geht die Bürgerinitiative im Zusammenschluss mit weiteren Gruppen nun den nächsten Schritt und startet eine Online-Petition. Bis Montagmittag haben 671 Menschen unterschrieben. Schon vor gut 17 Jahren hatten Anwohner mit ihrem Vorhaben zum Schutz des Areals Erfolg.

Auf den Brünschenwiesen soll ein Schulneubau entstehen

Die Schulbehörde erwägt auf der etwa drei Hektar großen Grünfläche einen Schulneubau. Denn für das Gymnasium Rissen und die örtliche Stadtteilschule werde der Schulcampus am Voßhagen in Zukunft zu beengt und das weitläufige Areal im Bereich der Straße Eibenkamp sei eine der wenigen geeigneten Ausweichflächen im Stadtteil. Benötigt werde ein Grundstück mit mindestens 7500 Quadratmetern Fläche, teilte Behördensprecher Albrecht zuletzt mit.

Der Zusammenschluss aus den Bürgerinitiativen "Rettet die Brünschenwiesen" und "Klövensteensollleben", der Nabu Gruppe West sowie den Vereinen Gesellschaft für ökologische Planung und IG Hartkrögen fordert aber eine Alternativplanung, die man der Schulbehörde in einer detaillierten Stellungnahme vorgeschlagen habe.

Auch in der Bezirkspolitik ist die Zukunft der Brünschenwiesen umkämpft: Während Politiker von CDU und FDP einen Neubau für notwendig halten, streben SPD und Grüne eine Ausweisung des Areals als Naturschutzgebiet an – entgegen den Plänen der SPD-geführten Schulbehörde.

Bürgerinitiative: Brünschenwiesen bilden "grünen Puffer"

Das wäre den Kritikern nur allzu recht: "Umwelt- und Klimaschutz sind zentrale Aufgaben für uns und die nachfolgenden Generationen. Auch die rot-grüne Landesregierung erkennt das an und widmet dem Umwelt- und Klimaschutz 21 Seiten im aktuellen Koalitionsvertrag", heißt es in der Beschreibung der Petition.

Zugleich hindere dies "die Schulbehörde aber nicht daran, in das Landschaftsschutzgebiet Brünschenwiesen einen weitläufigen Schulgeländekomplex bauen zu wollen."

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Das Gebiet erfülle demnach eine wichtige Trittstein-Funktion im Biotopverbund des Hamburger Westens und bilde einen grünen Puffer gegenüber dem wachsenden Industrie- und Gewerbegebiet in Wedel. Auch habe es eine "nachgewiesene klimatologische Bedeutung" für das Stadtklima.

Naturschutzgebiet oder Bauland in Rissen?

Zudem dienten die Grünflächen einer großen Anzahl auch bedrohter Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Die Bürgerinitiative warnt vor einer irreversiblen Versiegelung, sollten dort nun Schulgebäude und Sporthallen entstehen, und fürchtet eine weitere Bebauung in der Zukunft.

Schon 2003 waren Anwohner bei ihrem Protest gegen eine mögliche Nutzung der Fläche als Bauland erfolgreich. Im Rahmen eines Bürgerbegehrens sammelten sie mehrere Tausend Unterschriften gegen die Errichtung von 90 Einfamilienhäusern. Die damaligen Pläne von CDU und der Schill-Partei für den Bau wurden gestoppt.

( ras/schmoo )

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