Hamburg.

Die Zahl der Radfahrer ist in Hamburg deutlich gestiegen. So waren im August und September im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt rund ein Drittel mehr Fahrradfahrer unterwegs, wie aus am Dienstag vorgestellten Pegelmessungen hervorgeht. "Der Radverkehr in Hamburg boomt", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Die Zunahme ließe sich aber auch darauf zurückführen, dass die Hamburger das Fahrrad in der Corona-Krise bevorzugten.

Künftig werde das Radfahrverhalten der Hamburger über ein spezielles Radverkehrszählnetz (HaRaZäN) erfasst, sagte der Senator. Radfahrer sollen demnach an bestimmten Orten über Wärmebildkameras gezählt werden. Personen sollen auf den Bildern aus datenschutzgründen nicht erkennbar sein. Die digitale Erfassung bedeute eine echten Fortschritt, hieß es. Bisher seien die Zählungen händisch erfolgt.

"Wir machen den Radverkehr damit in Hamburg transparent", sagte Tjarks. Derzeit gibt es in Hamburg den Angaben zufolge 55 dieser Zählstellen, rund 100 sollen es künftig im ganzen Stadtgebiet werden. Die erhobenen Zahlen werden demnach öffentlich verfügbar gemacht und als Grundlage für den Radverkehrsausbau dienen. Das Projekt kostet nach Behördenangaben knapp 1,4 Millionen Euro, von denen der Bund etwa die Hälfte übernimmt.