Hamburg. Im Podcast sprechen Berndt Röttger und Joachim Pawlik über Menschen, über Führung – und natürlich über Hamburg.

„Laut & leise“ – ist ein ganz besonderes Magazin vom Hamburger Abendblatt in Kooperation mit der internationalen Management-Beratung Pawlik Consultant. Das Editorial ist, passend zum Titel, ein Gespräch zwischen Berndt Röttger (Hamburger Abendblatt) und Joachim Pawlik. Und das gibt es hier zum Anhören.

Berndt Röttger: Geschafft! Unser erstes gemeinsames – und dazu noch ganz besonderes – Magazin ist fertig. Jetzt haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten so viel über „laut und leise“ gesprochen … Da stellt sich mir die Frage: Wo sehen Sie sich eigentlich?

Joachim Pawlik: Ich bin sicher, dass jeder, den Sie in meinem Umfeld fragen, sagen wird, ich sei laut. Aber ich agiere im Denken leise. Arbeitsweise, Denkmuster, Antriebskräfte habe ich eher von den Introvertierten – aber ich wirke laut.

Röttger: Das erinnert mich ja ein wenig an ein überraschendes Zitat aus einem der Interviews unseres Magazins: „Ich bin introvertiert“, sagt Tim Mälzer über sich selbst.

Pawlik: Es gibt viele Topmanager, die laut wirken, aber angetrieben werden durch Ängste und Sorgen. Und das ist immer etwas sehr Reflektierendes, was sehr Hinterfragendes. Diese Happy-go-Lucky-Typen, die nach draußen und auch innen so extrovertiert sind, die haben in der Regel keinen langfristigen Erfolg. Und Sie, wo sehen Sie sich?

Röttger: Definitiv bei den Leisen – und ich denke, das werden wahrscheinlich die meisten aus meinem Umfeld, die Sie fragen, bestätigen. Leise ist nicht immer leicht, in einer Branche, in der es reichlich laute Typen gibt. Aber ich denke, dass es besser geworden ist …

Sprechen wir über unser Magazin: Die Leser werden sich vielleicht fragen: Was führt das Hamburger Abendblatt und ein internationales Beratungsunternehmen wie Pawlik Consultant zusammen?

Pawlik: Sie haben die Hamburg-Expertise – wir beschäftigen uns mit Menschen. Beides ist elementar in diesem Magazin.

Röttger: Als wir die Idee vor fast einem Jahr diskutierten, haben wir ja auch viel über die Anforderungen der neuen, digitalen Arbeitswelt gesprochen.

Pawlik: Ja, und was wir festgestellt haben, ist: Die neue Arbeitswelt – mit Stand-up-Meetings, Agilität und gemeinsamem lauten Denken – benachteiligt Leise. Da gibt es keine Agenda mehr, die man vorher kennt. Da kann man sich nicht durch intensives Nachdenken darauf vorbereiten. In diesen neuen Meetings kommen nur die Lauten zu Wort. Aber wir merken ja bei allem, dass „Leise“ Substanz hat. Und deshalb wollten wir uns dem Thema widmen und schauen, wie wir den Leisen in der neuen Welt Gehör verschaffen.

Röttger: Als wir das Magazin geplant haben, hatte das ja nichts mit Corona zu tun. Aber ich finde, es passt jetzt extrem gut in die Zeit.

Pawlik: Ja, die Leisen haben zum ersten Mal kein schlechtes Gewissen mehr. Die Leisen fühlen sich wohler mit Homeoffice. Die Lauten brauchen einen Resonanzboden – die gehen ja ein, denn der fehlt gerade.

Röttger: Je länger wir uns in der Stadt umgeschaut haben, desto faszinierendere Beispiele haben wir gefunden. Das Spektrum reicht von Gesprächen mit Führungskräften über die Auseinandersetzung mit Musik und die Frage „Stadt oder Land?“ bis hin zu einem gehörlosen Unternehmer.

Pawlik: Ja, gerade die letzte Geschichte liebe ich!

Röttger: Wir haben in dem Magazin analysiert und in vielen Beispielen beschrieben, was „laut“ und „leise“ bedeutet. Was nehmen Sie nach all der Recherche mit? Was sollen die Leserinnen und Leser mitnehmen?

Pawlik: Laut oder leise? – Das ist am Ende gar nicht die richtige Frage. Beides ist super. Aber ich wünsche mir, dass das Magazin die Lauten dazu bringt, mehr zu reflektieren, und die Leisen dazu, sich etwas mehr durchzusetzen. Beides ist wichtig. Und das macht das Magazin so wunderbar deutlich.

Röttger: Und es zeigt so wunderbar viele Seiten dieser Stadt und ihrer Menschen.

Pawlik und Röttger: Also dann: Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern genügend Ruhe zum Lesen – und eine spannende inspirierende Lektüre.

Ihr Joachim Pawlik und Berndt Röttger