Kiel. Seit Samstag ist auch der Kreis Steinburg von der Geflügelpest betroffen. Damit sind nun im Land in vier Kreisen Fälle nachgewiesen. Am Sonntag wurden zunächst keine weiteren bestätigt.

Seit dem Wochenende ist die Geflügelpest in vier Kreisen Schleswig-Holsteins nachgewiesen. Am Sonntag seien zunächst keine weiteren neuen Fälle bestätigt worden, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Am Samstag waren 30 neue Fälle bei Wildvögeln nachgewiesen worden. Damit liegen nach Ministeriumsangaben bislang insgesamt 75 positive Nachweise bei Wildvögeln im Land vor. Die Vogelgrippe wurde den Angaben zufolge vom Friedrich-Loeffler-Institut bei Wildgänsen, Wildenten, Brachvögeln, einem Austernfischer und mehreren Möwen festgestellt.

Der schleswig-holsteinische Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz hat seit dem Beginn des Geschehens bereits mehr als 2 700 verendete Wildvögel gezählt. Die Anzahl der tot aufgefundenen Vögel habe sich damit innerhalb von zwei Tagen fast verdoppelt, so das Ministerium weiter. Unklar war, ob und wie viele davon der Geflügelpest zum Opfer gefallen sind.

Mit den Fällen vom Samstag sei nun auch ein erster Fall für den Kreis Steinburg bestätigt worden. Bislang waren die Kreise Nordfriesland, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde betroffen, die bereits Schutzauflagen wie Stallpflicht verfügt haben. Der Kreis Steinburg werde nun ebenfalls eine Aufstallung in bestimmten Gebieten anordnen, hieß es weiter.

Eine landesweite Stallpflicht für Geflügel hatte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) bereits an Freitag ausgeschlossen. Hintergrund ist, dass die Geflügelpest derzeit regional sehr unterschiedlich auftritt und vor allem die Westküste betrifft.

Am Donnerstag war der erste Fall von Geflügelpest in einer Nutztierhaltung in diesem Herbst in Deutschland nachgewiesen worden, in einer kleinen Hühnerhaltung auf der nordfriesischen Hallig Oland.