Hamburg. In Hamburg treten am Montag weitreichende Corona-Beschränkungen in Kraft. Der Senat beschloss wie vom Bund und den Ländern vereinbart einen Teil-Lockdown. Unter anderem müssen alle Restaurants und Kneipen bis zum Ende des Monats schließen.

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird das öffentliche Leben in Hamburg am Montag für vier Wochen teilweise heruntergefahren. Der rot-grüne Senat beschloss am Freitag weitreichende Beschränkungen und setzt damit einen von Bund und Ländern vereinbarten Teil-Lockdown um. "Wir haben soeben eine überarbeitete Corona-Verordnung beschlossen, die die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz in allen einzelnen Punkten übernimmt", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

So müssen von Montag an bis Ende des Monats alle Restaurants und Kneipen wieder schließen, genauso wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo- und Fitnessstudios und Kinos. Veranstaltungen werden gestrichen und Zuschauer in der Bundesliga wieder verboten. Offen bleiben sollen dagegen Schulen, Kindergärten, der Groß- und Einzelhandel und Friseurläden.

Das bei einer Videokonferenz von den Ministerpräsidenten der Länder und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch verabredete Kontaktverbot stand in Hamburg nicht mehr zur Debatte. Es gilt in der Hansestadt bereits seit Anfang der Woche. Danach dürfen sich im privaten Bereich, auf der Straße und in der Gastronomie nur noch maximal zehn Menschen aus zwei Haushalten treffen. Ausnahmen bei der Zahl der Haushalte gibt es nur für sogenannte Patchwork-Familien und für Kinder unter zwölf Jahren.

Die Zahl der in Hamburg bestätigten Corona-Infektionen hat sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde am Freitag um 410 Fälle erhöht. Das ist der stärkste Zuwachs innerhalb eines Tages seit Beginn der Pandemie in der Hansestadt. Der Sieben-Tage-Wert kletterte auf 121,8 pro 100 000 Einwohner, wie die Behörde im Internet mitteilte. Am Donnerstag waren 390 neue Fälle gemeldet worden, der Sieben-Tage-Wert hatte bei 119,2 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner gelegen.

Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg 13 356 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Rund 8800 von ihnen gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen, 100 mehr als am Vortag. In Hamburger Kliniken wurden Stand Donnerstag 150 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, zwei mehr als am Vortag. Auf Intensivstationen lagen 39 Patienten, drei mehr als am Mittwoch.