Hamburg. Abwechslung vom Corona-Alltag in der Elbphilharmonie? Daraus wird im November nichts. Denn auch das berühmte Haus im Hamburger Hafen muss schließen. Da hilft es auch nichts, dass ein bekannter Virologe nicht glaubt, “dass dort massenhaft Infektionen aufgetreten sind“.

Der Intendant der Hamburger Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, hat Verständnis für den Teil-Lockdown und den damit einhergehenden weitgehenden Stillstand des kulturellen Lebens geäußert. "Es ist zwar schade um die vielen schönen Konzerte im November, aber ich halte die Entscheidung prinzipiell für den richtigen Weg, um die Pandemie in den Griff zu bekommen", sagte Christoph Lieben-Seutter der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Angaben seines Hauses fallen in den vier Wochen vom 2. November an 146 Veranstaltungen in der Elbphilharmonie und in der Laeiszhalle aus, "viele davon waren ausverkauft". Die Besucher würden direkt kontaktiert und das Geld für ihre Tickets unbürokratisch erstattet bekommen.

Seit Saisonbeginn am 1. September hätten rund 85 000 Menschen Konzerte in der Elbphilharmonie und der Laeiszhalle besucht, sagte Sprecher Tom R. Schulz. Auf der Plaza des Konzerthauses seien im September etwa 150 000 Menschen gewesen, im Oktober seien bis Mittwoch mehr als 134 000 gezählt worden.

Schulz bezeichnete die erneute Zwangspause als "schmerzlichen Verlust für das Kulturleben der Stadt". Und es sei frustrierend, dass die Menschen noch auf unabsehbare Zeit mit dem Coronavirus und seinen Auswirkungen werden leben müssen. "Gleichzeitig haben uns die vielen ausverkauften Konzerte im September und Oktober gezeigt, wie unersetzlich Live-Musik ist, gerade auch als sicheres Gemeinschaftserlebnis in Zeiten erzwungener sozialer Distanz", sagte Schulz.

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, der laut Schulz die Verantwortlichen der Elbphilharmonie in Fragen des Infektionsschutzes berät, hatte zuvor in der ARD gesagt, er halte etwa die Schließung der "Elphi" für nicht zielführend. "Es ist aus meiner Sicht, aus virologischer Sicht, nahezu unvorstellbar, dass dort massenhaft Infektionen aufgetreten sind."