Hamburg. Die Corona-Pandemie breitet sich mit Rekordgeschwindigkeit in Hamburg aus. Der Senat berät über weitere Maßnahmen. Die Bürger müssen sich auf eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen einstellen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Hamburg ist sprunghaft gestiegen. Die Gesundheitsbehörde meldete am Freitag 360 neue Fälle. Bereits am Donnerstag war mit 276 Neuinfektionen ein Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Hamburg erreicht worden.

Der Sieben-Tage-Wert kletterte auf 75,1 Infektionen je 100 000 Einwohner. Am Donnerstag hatte dieser Wert bei 64,6 gelegen. Am Montag hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 9. April die kritische Marke von 50 knapp überschritten.

Bundesweit gelten die Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) als maßgeblich. Nach Zahlen des Berliner Instituts vom Freitag lag Hamburg erstmals seit dem Frühjahr über der Warnstufe, und zwar mit 52,8 Fällen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Laut Hamburger Gesundheitsbehörde liegt die Abweichung vor allem in einer verzögerten Erfassung der Daten begründet.

Der Senat beriet am Freitag auf einer Sondersitzung über weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Die Ergebnisse sollten am Nachmittag verkündet werden. Es dürfte dabei unter anderem um eine Beschränkung der Zahl von Personen gehen, die bei privaten Feiern im eigenen Wohnraum zusammenkommen dürfen.

Seit Beginn der Pandemie infizierten sich in Hamburg 11 042 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Rund 8100 gelten nach Schätzung des RKI als genesen, 100 mehr als am Vortag.

In Hamburger Kliniken wurden am Donnerstag 92 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, 13 mehr als am Vortag. Auf Intensivstationen lagen insgesamt 30 Menschen, drei mehr als am Mittwoch. Von den Patienten auf Intensivstationen kommen 22 aus Hamburg.

Bislang starben nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) 241 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung. Diese Zahl ist seit dem 2. Oktober unverändert. Das RKI zählte für Hamburg insgesamt 283 Tote, einen mehr als am Donnerstag.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf dieser Grundlage dann sämtliche Fälle, in denen jemand an Covid-19 gestorben ist. Das RKI zählt alle Personen, die im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.