Hamburg. Sieben Monate nach dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle in Hamburg verzeichnet die Hansestadt einen Höchstwert an Neuinfektionen. Und auch im Bund entwickelt sich das Corona-Geschehen sehr dynamisch, Rekordwert ebenfalls inklusive.

In Hamburg sind so viele Corona-Neuinfektionen registriert worden wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. Die Gesundheitsbehörde meldete am Donnerstag 276 neue Fälle. Der bisherige Rekordwert war am 24. März mit 248 Corona-Infektionen gemeldet worden.

Der Sieben-Tage-Wert kletterte auf 64,6 Infektionen je 100 000 Einwohner. Am Mittwoch hatte dieser Wert bei 58,9 gelegen. Am Montag hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 9. April die kritische Marke von 50 knapp überschritten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab diesen in rechtlicher Hinsicht maßgeblichen Wert am Donnerstag für Hamburg mit 46,5 an. Laut Gesundheitsbehörde liegt die Abweichung vor allem in einer verzögerten Erfassung der Daten begründet.

Auch bundesweit wurde am Donnerstag ein Rekordwert registriert. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritt erstmals den Wert von 10 000 Fällen. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen 11 287 Fälle binnen 24 Stunden.

Seit Beginn der Pandemie infizierten sich in Hamburg 10 682 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Rund 8000 gelten nach Schätzung des RKI als genesen, 100 mehr als am Vortag. In Hamburger Kliniken wurden am Donnerstag 79 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, sieben mehr als am Vortag. Auf Intensivstationen lagen insgesamt 27 Menschen, zwei mehr als am Montag. Von den Patienten auf Intensivstationen kommen 20 aus Hamburg.

Bislang starben nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) 241 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung. Diese Zahl ist seit dem 2. Oktober unverändert. Das RKI zählte für Hamburg insgesamt 282 Tote.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf dieser Grundlage dann sämtliche Fälle, in denen jemand an Covid-19 gestorben ist. Das RKI zählt alle Personen, die im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.