Lübeck. Die Nordischen Filmtage Lübeck finden wegen der Corona-Pandemie als Hybrid-Festival statt. Das hat auch Vorteile. 135 der 160 Filme sind erstmals online abrufbar.

Mit weniger Filmen und weniger Zuschauerplätzen, dafür aber mit einem bundesweiten Online-Angebot präsentieren sich die Nordischen Filmtage Lübeck in diesem Jahr. Bei der 62. Ausgabe des Festivals vom 4. bis zum 8. November würden 160 Filme aus Skandinavien und den baltischen Staaten gezeigt, von denen 135 auch als Online-Stream abrufbar seien, sagte die Künstlerische Leiterin der Filmtage, Linde Fröhlich, bei der Programmvorstellung am Dienstag. "Bei der Auswahl der Filme konnten wir trotz Einschränkungen für die Filmbranche durch die Corona-Pandemie aus dem Vollen schöpfen", sagte Fröhlich.

Im Mittelpunkt des Festivals steht der Spielfilmwettbewerb, in dem 16 Filme unter anderem um den mit 12 500 Euro dotierten NDR-Filmpreis wetteifern. Insgesamt werden bei den Filmtagen zehn Preise im Gesamtwert von 57 500 Euro vergeben.

Eröffnet werden die von der Hansestadt Lübeck veranstalteten Nordischen Filmtage am 4. November mit dem dänischen Spielfilm "Unser Mann in Amerika". Der Streifen erzählt die Geschichte des dänischen Diplomaten Henrik Kaufmann, der zur Zeit der deutschen Besatzung dänischer Botschafter in den USA war.

"Dass wir trotz des großen Angebots weniger Filme als in den Vorjahren zeigen, liegt daran, dass wir wegen der Corona-Auflagen rund 50 Prozent weniger Zuschauerplätze zur Verfügung haben", sagte Fröhlich. Deshalb würden viele Filme mehrfach gezeigt, um möglichst vielen Menschen Gelegenheit zu geben, sie zu sehen.

Für Fröhlich sind die 62. Nordischen Filmtage die letzten. Sie geht Ende des Jahres endgültig in den Ruhestand, nachdem ihr Vertrag 2019 noch mal um ein Jahr verlängert worden war. Ihr Nachfolger wird nach Angaben der Hansestadt Lübeck Thomas Hailer, der zuvor zwölf Jahre lang als Kurator für die Internationalen Filmfestspiele Berlin tätig war.