Lübeck.

Im Zusammenhang mit der Ablösung eines führenden Beamten der Landespolizei Schleswig-Holstein ermittelt die Staatsanwaltschaft Lübeck gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Untreue. Dabei gehe es um Entscheidungen, die im Zusammenhang mit der Entlassung des ehemaligen Landespolizeidirektors Ralf Höhs gefallen seien, sagte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Lübeck, Ulla Hingst, am Montag.

Auslöser der Ermittlungen ist nach einem Bericht der "Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung" vom Montag eine Anzeige eines früheren Mitglieds der Polizeiführung, das dem Land einen freimütigen Umgang mit Steuergeldern vorwirft. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richteten sich derzeit nicht gegen konkrete Personen, sagte Hingst. Zunächst müssten die Abläufe geklärt werden, die zur Entscheidung der Freistellung des Landespolizeidirektors geführt hätten, sagte Hingst.

Höhs und ein weiterer hoher Polizeibeamter waren im November 2017 nach massiver Kritik an ihrem Führungsstil vom damaligen Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) abgelöst worden.