Hamburg.

Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD, Grünen, CDU und Linken haben entsetzt und erbost auf den vermutlich antisemitischen Angriff auf einen jüdische Studenten in Hamburg reagiert. "Ich bin bestürzt darüber, dass es in unserer toleranten und weltoffenen Stadt zu einem offenbar antisemitisch motivierten Angriff gekommen ist", sagte der religionspolitische Sprecher der regierenden SPD, Ekkehard Wysocki, am Montag. "Wir alle dürfen im Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus keinen Augenblick nachlassen", sagte sein Kollege Michael Gwosdz vom grünen Koalitionspartner. Das jüdische Leben in Hamburg sei fester Bestandteil der Stadtgesellschaft.

Solche Taten richteten sich deshalb nicht allein gegen Juden, sondern ebenso "gegen unsere freie Gesellschaft", meinte der Innenexperte der CDU, Dennis Gladiator. "Diese widerliche Tat macht wütend und sie ist eine Schande für unsere Stadt." Von einer Schande sprach auch die religionspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Insa Tietjen: "Der Angriff auf einen jüdischen Studenten führt uns wieder vor Augen, warum jüdische Einrichtungen im Jahr 2020 immer noch besonders geschützt werden müssen."

Gleichfalls erschüttert zeigte sich die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein. Zugleich forderte sie Wachsamkeit "nicht nur gegenüber dem rechtsradikalen Milieu der Ewiggestrigen". Dies müsse auch gegenüber Menschen gelten, "die aus ihren Herkunftsländern antisemitische Haltungen nach Deutschland mitbringen".