Berlin/Hamburg.

Für ihre Idee zum "Schwer-in-Ordnung-Ausweis" hat die Schülerin Hannah Kiesbye aus Halstenbek bei Hamburg am Donnerstag in Berlin das Bundesverdienstkreuz erhalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte die 17-Jährige, die zur Zeit in Hamburg eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung besucht, für ihr gesellschaftliches Engagement. "Die von ihr ausgelöste Debatte hat den Blick auf Menschen mit Behinderung verändert und gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir auf unsere Sprache achten", sagte Steinmeier bei der Verleihung in Schloss Bellevue.

Kiesbye, die das Down-Syndrom hat, bastelte vor drei Jahren eine Hülle für ihren Schwerbehindertenausweis, auf der "Schwer in Ordnung" stand. "Damit will ich sagen, dass einfach alle Menschen so sind, wie sie sind, und dass sie eben schwer in Ordnung sind", sagte die Schülerin nach der Verleihung in Berlin. Ihre Initiative stieß bundesweit eine Diskussion an. Inzwischen haben mehrere Bundesländer laut Bundespräsidialamt "Schwer-in-Ordnung"-Ausweise eingeführt.

"Besonders stolz macht mich, dass ich den Orden bekommen habe und jetzt so präsent in der Welt dastehe", sagte Kiesbye. Einige ihrer Freunde hätten den Ausweis und seien sehr stolz, dass sie die Erfinderin sei.

Insgesamt zeichnete Bundespräsident Steinmeier acht Männer und sieben Frauen für ihre Verdienste um das Land aus - darunter den Virologen Christian Drosten, Ex-Fußball-Profi Thomas Hitzlsperger und die Schauspielerin Sandra Hüller.