Hamburg. Die Quarantäneregelungen für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollen schärfer werden - wohl ab Mitte Oktober. Dumm nur, dass das in die Hamburger Schulferien fallen könnte.

Hamburger, die in den Herbstferien verreisen, müssen sich auf eine geänderte Rechtslage für Reiserückkehrer aus Risikoländern einstellen. Er rate deshalb allen Reisewilligen, eine Quarantäne im Anschluss an den Urlaub einzuplanen, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur. Um erst gar nicht mit der Schulpflicht in Konflikt zu geraten, sollten Reisen mit Schulkindern besser nur in der ersten Ferienhälfte stattfinden. Auch von Auslandsreisen rät die Behörde ab.

"Wir würden alle gern dem Corona-Alltag wenigstens zeitweise entkommen. So ärgerlich es ist: Auf Auslandsreisen sollten Hamburgerinnen und Hamburger in diesen Herbstferien dennoch möglichst verzichten", sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). "Insbesondere von Reisen in Risikogebiete raten wir dringend ab."

Wer dennoch reise, müsse mehrere Dinge beachten: "Um die Übertragung etwaiger Ansteckungen zu vermeiden, müssen sich alle Rückkehrer aus Risikogebieten bei uns melden - möglichst direkt online. Und: Es kann sein, dass zum Zeitpunkt der Rückkehr andere Regelungen als bei der Abreise gelten. Wer unterwegs ist, muss sich daher kontinuierlich informieren."

Hintergrund ist die von Bund und Ländern bereits verabschiedete Quarantäneregelung für Reiserückkehrer, die ursprünglich am 1. Oktober in Kraft treten sollte. "Jetzt wird vom 15.10. gesprochen", sagte Helfrich. Solange gelte die alte Regelung weiter, die eine zweiwöchige Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten vorsieht, die aber mit einem negativen Corona-Test umgangen werden kann.

Die am 27. August von Bund und Ländern verabschiedete Neuregelung der Einreisequarantäne stellt eine Verschärfung dar. So soll sich ein Rückkehrer aus einem Risikogebiet frühestens am fünften Tag der Quarantäne testen lassen und seine Isolation bei negativem Ergebnis vorzeitig beenden können. Am Dienstag hatten die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz mit der Kanzlerin beschlossen, dass die Neuregelung "schnellstmöglich" umgesetzt werden solle.

Laut Helfrich sind dafür noch entsprechende Anordnungen des Bundesinnen- und des Gesundheitsministeriums nötig, die aber jederzeit ergehen könnten. Auch könne es passieren, dass Gebiete, die bei Abflug in den Urlaub noch nicht als Risikogebiet eingestuft waren, dies bei der Heimkehr seien. Die Hamburger Schulferien gehen bis zum 16. Oktober.

"Wer sich jetzt auf den Weg in den Urlaub macht, der muss sich darauf einstellen, dass sich die Regeln während des Urlaubs ändern", sagte Helfrich. "Vernünftigerweise sollte man die 5-Tage-Quarantäne auf jeden Fall einplanen."

Unterdessen stieg die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Hamburg am Donnerstag um 88. Damit haben sich in der Hansestadt seit Ausbruch der Pandemie bereits 7983 Menschen nachweislich infiziert, wie die Gesundheitsbehörde im Internet mitteilte. Etwa 6600 von ihnen können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.

Mit 29,1 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt Hamburg weiterhin unter dem Grenzwert von 50 der sogenannten 7-Tages-Inzidenz. Wenn er überschritten wird, kann das neue Beschränkungen nach sich ziehen.

Die Zahl der Corona-Toten gab das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf mit 240 an - einer mehr als am Vortag. Das RKI nannte für Hamburg 271 Tote. Während das UKE nur als Todesopfer zählt, wer auch tatsächsächlich an Covid-19 gestorben ist, werden beim RKI alle Personen erfasst, die im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.