Hamburg. Gleich drei Großeinsätze für die Hamburger Feuerwehr am Wochenende: Am Sonntag brennt es in Othmarschen im Keller eines achtstöckigen Wohnhauses mit Pflegeheim. Zuvor gehen zwei Bootshallen in Winterhude und eine Autowerkstatt in Billbrook in Flammen auf.

In drei Großeinsätzen hat die Hamburger Feuerwehr am Wochenende drei Brände in der Millionenmetropole löschen müssen. Betroffen waren am Sonntag ein achtgeschossiges Wohnhaus mit Pflegeheim im Stadtteil Othmarschen und zuvor mehrere Bootshallen in Winterhude und eine Autowerkstatt im Stadtteil Billbrook.

Die Feuerwehr konnte aus dem Gebäude in Othmarschen in der Jürgen Töpfer-Straße bis zum Sonntagabend rund 50 Menschen retten, darunter Kranke und Pflegebedürftige. Es habe keine Verletzten gegeben, allerdings würden einige Menschen noch vermisst, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am frühen Abend.

Rund 70 Kräfte waren seit dem Nachmittag im Einsatz. Der Brand dürfte vermutlich im zweiten Untergeschoss ausgebrochen sein. Es gebe eine Tiefgarage, aber auch Kellerräume. Im Treppenhaus herrschte eine große Rauchentwicklung. Eine Hauptgefahr sei der hochgiftige Rauch, sagte der Feuerwehrsprecher. Schon das Einatmen weniger Atemzüge könne Lebensgefahr bedeuten. Ein Übergreifen auf andere Gebäude habe nicht bestanden. In der Nähe liegen das UCI-Kinocenter und die Asklepios Klinik Altona mit 23 Stockwerken. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" über den Brand berichtet.

Am späten Freitagabend gegen 22.00 Uhr mussten die Einsatzkräfte zu einem Brand am Goldbek-Kanal im Stadteil Winterhude ausrücken, wo in einem Wohngebiet mehrere Bootshallen brannten. Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern breitete sich das Feuer rasant aus und zerstörte die beiden Hallen vollständig, wie die Feuerwehr am Samstag mitteilte.

Starker Funkenflug und meterhohe Flammen seien weithin sichtbar gewesen. Mit einem Großaufgebot von Löschtrupps, Wasserwerfern und Drehleitern konnten die Einsatzkräfte das Übergreifen der Flammen auf benachbarte Hallen und Wohngebäude den Angaben zufolge verhindern. Insgesamt waren rund 130 Feuerwehrleute im Einsatz.

Behindert wurden die Löscharbeiten durch dicken schwarzen Rauch. "Der Zerknall von mehreren Druckgasbehältern, die dichte Bebauung und zahlreiche große Bäume erschwerten den Einsatz der Löschfahrzeuge und Drehleitern", teilte die Feuerwehr mit. Die Bevölkerung wurde gebeten, aufgrund der erheblichen Rauchgas-Belästigung Türen und Fenster zu schließen und Lüftungsanlagen auszuschalten. Die Nachlöscharbeiten zogen sich durch die gesamte Nacht bis in den Vormittag des Samstags.

Zur Mittagszeit löste dann der Brand einer Autowerkstatt im Stadtteil Billbrook einen weiteren Großeinsatz der Feuerwehr aus. Das Feuer sei aus bisher ungeklärter Ursache in der Werkstatt ausgebrochen und habe sich rasant ausgebreitet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ein Mitarbeiter sei von einer Nebenhalle aus auf den Brand aufmerksam geworden und habe die Feuerwehr alarmiert.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte die Werkstatt auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern in voller Ausdehnung. Zudem hatten die Flammen bereits auf einen angrenzenden Lagerhallenkomplex übergegriffen. Der Brand sei jedoch zügig unter Kontrolle gebracht worden. So konnte auch ein Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes dreigeschossiges Wohngebäude verhindert werden.

In dem brennenden Gebäude kam es durch die darin gelagerten Lacke, Öle und Betriebsstoffe immer wieder zu kleineren Verpuffungen. Anwohner wurden gebeten, wegen der Rauchentwicklung die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Feuerwehr war mit bis zu 120 Einsatzkräften vor Ort.

Mit dem Löschwasser gelangten Öle, Fette und Kraftstoffe in die Bille. Das Technische Hilfswerk (THW) brachte eigenen Angaben zufolge Ölsperren zur Eindämmung und zum Schutz aus. "Außerdem wurde das kontaminierte Löschwasser in Zwischenbehälter gepumpt", wie der THW-Ortsverband Hamburg-Mitte am Sonntag twitterte.

Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) dankte der Feuerwehr am Samstagabend - also vor dem Brand am Sonntag in Othmarschen - via Twitter für ihren Einsatz: "Jetzt das vierte Großfeuer in 7 Tagen - was für eine Woche!" Einmal mehr werde klar, was die Feuerwehrleute für ihre Stadt leisteten. "Respekt, Hamburg ist stolz auf seine Feuerwehr!"

Die Brandursachen standen in allen drei Fällen zunächst nicht fest, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten. Auch zur Schadenshöhe gab es zunächst keine Angaben.