Hamburg.

Torwart Robin Himmelmann vom Zweitligisten FC St. Pauli rechnet nicht mit einem radikalen Umdenken im Fußball durch die Corona-Pandemie. "Na ja, man muss auch realistisch sein", sagte der Profi dem "Hamburger Abendblatt" in einem Interview (Samstag). "Wie es früher war, wird es nicht mehr werden. Man muss aber schauen, dass Fans und Traditionalisten nicht auf der einen Seite stehen und das Business Fußball auf der anderen, und es keine Schnittmengen mehr gibt."

Der 31-Jährige ist in die 35 Personen umfassende Taskforce "Zukunft Profifußball" der Deutschen Fußball Liga (DFL) berufen worden. Dem Gremium gehören Politiker, Sportfunktionäre, Medien- und Fanvertreter, Fußballer, Wissenschaftler und Unternehmer an. Als zweiter Spieler neben Himmelmann ist dessen Torwart-Kollege Andreas Luthe vom Bundesligisten 1. FC Union Berlin in der Taskforce. Beide sind auch in der Vereinigung der Vertragsspieler aktiv.

Himmelmann mahnte an, dass "das Kartenhaus Profifußball" stabil stehen müsse und nicht zusammenfallen dürfe. "Als Club strebt man immer nach Verbesserungen. Jahr für Jahr mehr Umsatz, mehr Einnahmen. Das Geld sollte aber nicht von Einzelpersonen oder einem Unternehmen hineingepumpt werden", sagte Himmelmann. Nachhaltigkeit sei nicht nur im Fußball ein Thema, "sondern in diesen Tagen in vielen Lebenslagen sehr, sehr wichtig".

Der Schlussmann kritisierte, dass die Spieler beim ersten Hygienekonzept der DFL nicht mit einbezogen worden seien. "Wir haben verstanden, dass die Saison unbedingt zu Ende gespielt werden sollte, um die Einnahmen aus den TV-Geldern nicht zu gefährden", sagte er. "Wir Spieler waren nicht bockig, sondern haben uns den Gegebenheiten - beispielsweise der Quarantäneregelung - angepasst." Die Einbindung der Spielerseite in die Taskforce sei ein Anfang.