Hamburg. Wegen des Warnstreiks bei der Stadtreinigung bleiben am Freitag etliche Tonnen in Hamburg voll. Und auch im Hafen legen Mitarbeiter die Arbeit nieder. Am Samstag und Montag werden die Hamburger dann den Arbeitskampf noch anderswo zu spüren bekommen.

Wegen des Warnstreiks von Mitarbeitern der Stadtreinigung sind am Freitag zahlreiche Mülltonnen in Hamburg nicht geleert worden. "Es gab Einschränkungen im gesamten Stadtgebiet und verstärkt im Bereich Harburg", sagte ein Sprecher der Stadtreinigung Hamburg am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. So sei vor allem das Altpapier nicht abgeholt worden. "Den Biomüll haben wir flächendeckend abfahren können."

Die ausgefallenen Touren sollen nun am Wochenende und zu Wochenbeginn nachgeholt werden. "Wir sind guter Dinge, dass wir schon am Samstag zu großen Teilen nachleeren können. Wir werden bis einschließlich Dienstag brauchen, um wieder im normalen Plan zu sein", sagte der Sprecher.

Neben den Mitarbeitern der Stadtreinigung traten auch Angestellte der Hamburg Port Authority (HPA) am Freitag in den Warnstreik. Insgesamt beteiligten sich der Gewerkschaft Verdi zufolge von beiden Unternehmen rund 400 Menschen. Sie versammelten sich vor den Betriebsgeländen in Harburg und im Hafen.

Größere Auswirkungen auf den Betrieb im Hafen habe es dabei nicht gegeben, sagte eine Verdi-Sprecherin am Nachmittag. "Es war gar nicht unser Ziel, den Hafen über Schleusen lahmzulegen. Aber die Arbeitgeber müssen wissen, dass sich die Arbeitnehmer diese Nicht-Angebote nicht gefallen lassen."

Mit den ganztägigen Arbeitsniederlegungen will die Gewerkschaft im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes nach zwei ergebnislosen Runden den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Verdi fordert für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Am Samstag sollen in Hamburg fünf der derzeit elf geöffneten Recyclinghöfe bestreikt werden. Der Stadtreinigungs-Sprecher appellierte deshalb an die Hamburger, am Wochenende die Höfe besser nicht anzusteuern. "Wir raten davon ab, die Recyclinghöfe aufzusuchen, weil wir einen regulären Betrieb nicht garantieren können."

Am Montag werden die Warnstreiks bei der HPA weitergehen und auf die Elbkinder-Kindergärten und Krankenhäuser ausgeweitet. In der Hansestadt sind rund 45 000 Beschäftige von den Tarifverhandlungen betroffen - neben den rund 3200 bei Stadtreinigung und etwa 2000 bei der HPA unter anderem auch rund 18 000 Beschäftigte in den Krankenhäusern und etwa 6500 in den Elbkinder-Kitas.