Kiel.

Angesichts der ergebnislos gebliebenen zweiten Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft Verdi zu ersten Warnstreiks in Schleswig-Holstein aufgerufen. Am Dienstag sollen die Kieler Stadtwerke und das Städtische Krankenhaus betroffen sein.

"Wir wollen in einer ersten Warnstreikrunde in dieser Woche deutlich machen, dass wir auch unter den schwierigen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie, die Forderungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst klar darstellen können und werden", sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Manuel Gellenthin am Montag.

Die Mitarbeiter der Stadtwerke Kiel hat die Gewerkschaft für Dienstag ab 8.00 Uhr zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Gegen 9.30 Uhr solle eine Menschenketten-Demo zum Städtischen Krankenhaus starten. Dort sind Früh- und Tagdienst zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen; Beginn ist in diesem Fall um 5.30 Uhr.

Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr pro Monat. Während der Arbeitnehmerseite eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten vorschwebt, soll der Vertrag nach Ansicht der Arbeitgeber bis in das Jahr 2023 gelten. Ein konkretes Angebot hatten die Arbeitgeber bei der zweiten Verhandlungsrunde am Wochenende in Potsdam nicht vorgelegt, weil aus ihrer Sicht erst die Verhandlungsrunden zu Krankenhäusern und Sparkassen abgeschlossen sein müssen.