Wiesbaden.

Viele Heiratspläne sind in Hamburg wegen der Corona-Krise vorerst geplatzt. In den ersten sechs Monaten wurden nach vorläufigen Zahlen in der Hansestadt 2162 Ehen geschlossen, das sind 571 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Bundesweit wurden von Januar bis einschließlich Juni 139 900 Ehen geschlossen, 29 200 weniger als im Vorjahreszeitraum. Mitte März hatten Bund und Länder strenge Auflagen verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Viele Standesämter schlossen vorübergehend ganz, andere schränkten ihre Dienste ein.

Im laufenden Jahr gab es vor den Corona-bedingten Einschränkungen mit dem 02.02.2020 und dem 20.02.2020 gleich zwei attraktive Termine, die auch reichlich genutzt wurden - was bundesweit ein weiteres Absinken der Zahlen verhinderte, wie das Bundesamt mitteilte. Im Februar 2020 heirateten 21 500 Paare, fast 7300 mehr als Vorjahresmonat. In Hamburg gaben sich 345 Paare das "Ja"-Wort - 18 mehr als im Vorjahresmonat.

Erkenntnisse über die Auswirkung der Pandemie ließen sich erst langfristig gewinnen, erklärten die Statistiker. Denn langsam wieder steigende Zahlen vom Mai und Juni deuteten daraufhin, dass viele Standesamttermine lediglich verschoben und nicht abgesagt wurden.