Wiesbaden.

Die Corona-Pandemie hat auch in Schleswig-Holstein viele Heiratspläne vorerst platzen lassen. In den ersten sechs Monaten wurden landesweit 6042 Ehen geschlossen, 1334 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte.

Bundesweit wurden von Januar bis einschließlich Juni 139 900 Ehen geschlossen, 29 200 weniger als im Vorjahreszeitraum. Mitte März hatten Bund und Länder strenge Auflagen verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Viele Standesämter schlossen vorübergehend ganz, andere schränkten ihre Dienste ein.

Im laufenden Jahr gab es vor den Corona-bedingten Einschränkungen mit dem 02.02.2020 und dem 20.02.2020 gleich zwei attraktive Termine, die auch reichlich genutzt wurden - was bundesweit ein weiteres Absinken der Zahlen verhinderte, wie das Bundesamt mitteilte. Im Februar 2020 heirateten 21 500 Paare, fast 7300 mehr als Vorjahresmonat. In Schleswig-Holstein gaben sich 846 Paare das "Ja"-Wort - 328 mehr als im Vorjahresmonat.

Erkenntnisse über die Auswirkung der Pandemie ließen sich erst langfristig gewinnen, erklärten die Statistiker. Denn langsam wieder steigende Zahlen vom Mai und Juni deuteten daraufhin, dass viele Standesamttermine lediglich verschoben und nicht abgesagt wurden.