Hamburg. Wie alle Attraktionen in Hamburg leidet auch das Miniatur Wunderland unter der Corona-Krise. Im Moment besuchen 1500 Menschen täglich die größte Modelleisenbahn der Welt - statt 6000 wie im Sommer 2019.

Trotz enormer Umsatzeinbrüche wegen der Corona-Pandemie muss das Miniatur Wunderland die finanzielle Hilfe der Stadt Hamburg nicht in Anspruch nehmen. "Jeder Euro wird weiterhin zwei bis drei Mal umgedreht und so glauben wir, dass unser eigener Notfalltopf bis Frühjahr hält", sagte Geschäftsführer Frederik Braun der Deutschen Presse-Agentur. "Generell sind wir froh, dass wir immer in weiser Voraussicht alle Kredite abbezahlt haben und trotzdem Gewinne im Wunderland gelassen haben, damit wir diesen Notfalltopf haben", sagte Braun. Das Wunderland habe immer damit gerechnet, dass irgendwann mal etwas passieren könnte.

Wie alle Attraktionen in Hamburg leidet auch das Miniatur Wunderland unter der Corona-Krise. Seit der Wiedereröffnung im Mai können wegen der Corona-Abstandsregeln nur ein Viertel der Besucher wie sonst üblich die größte Modelleisenbahn der Welt besichtigen - pro Stunde rund 80 bis 100 statt früher 380 - das seien bei verlängerten Öffnungszeiten rund 1500 Besucher am Tag. In den Sommerferien 2019 waren es an Spitzentagen rund 6000 Besucher am Tag.

"Wir haben unsere Öffnungszeiten erheblich verlängert, teilweise auf 7.00 bis 2.00 Uhr und konnten so in den vergangenen Monaten unseren Notfalltopf einigermaßen gesund halten", sagte Braun. Viele Mitarbeiter seien nach wie vor in Kurzarbeit, das helfe sehr. "Wir glauben weiterhin fest an die Zukunft, haben uns aber bis Ostern auf Erhalt der Abstandsregeln eingestellt und damit weiterhin nur 25 Prozent Kapazität", meinte der Geschäftsführer.

Da man in diesem Jahr im Sommer kein Polster für den Winter aufbauen konnte, werde man den Notfalltopf verbrauchen. "Wir haben einen KfW-Kredit beantragt und hoffen, dass wir ihn nicht komplett brauchen", sagte Braun. "Je weniger wir bis Sommer nächstes Jahr brauchen, desto besser geht es uns in Zukunft. An die wir aber als Optimisten fest glauben."

Um coronabedingt in finanzielle Schieflage geratenen mittelständischen Unternehmen zu helfen, will sich die Stadt auch gegebenenfalls an ihnen beteiligen. Den Gesetzentwurf für den sogenannten Hamburger Stabilisierungs-Fonds hatte der Senat am Dienstag beschlossen. Der Fonds habe ein Gesamtvolumen von bis zu einer Milliarde Euro und sei für Unternehmen gedacht, deren Bestandsgefährdung erhebliche Auswirkungen auf Hamburg hätte.