Hamburg. Der Elbtunnel ist zu. Für ganze 55 Stunden werden die A7 auf diesem Stück nun keine Autos passieren. Ein riesiges Verkehrschaos ist zunächst ausgeblieben. Im Norden war die Lage auf den Straßen sogar relativ entspannt. Nur im Süden brauchten Autofahrer mehr Geduld.

Die mehrtägige Sperrung des Hamburger Elbtunnels hat vor allem südlich der Elbe zu Verkehrsbehinderungen geführt. "Im Norden läuft eigentlich alles wunderbar. Im Süden haben wir Probleme auf der der A1 zwischen Maschener Kreuz und Dreieck Kreuz Süd", sagte ein Sprecher der Verkehrsleitstelle am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. So mussten die Autofahrer in den Norden am Nachmittag etwa 13 Kilometer stockenden Verkehr in Kauf nehmen, in Richtung Bremen waren es rund 20 Kilometer.

Der Elbtunnel - und damit die Autobahn 7 - ist das erste Mal seit 45 Jahren für ein ganzes Wochenende gesperrt. Die Sperrung hat am Freitagabend um 22.00 Uhr begonnen und soll erst am Montagmorgen um 5.00 Uhr wieder aufgehoben werden. Am Samstagmorgen lagen die Baumaßnahmen im Zeitplan, wie die Sprecherin der Autobahn-Niederlassung Nord, Karina Fischer, sagte. Hintergrund der Sperrung sind vorbereitende Bauarbeiten zur Verbreiterung der Autobahn im Hafengebiet auf acht Spuren. Unter anderem muss der Tunnelrechner neu programmiert werden, wie die Bundes-Projektgesellschaft Deges mitteilte.

Gesperrt ist die Autobahn in Richtung Hannover ab Hamburg-Volkspark bis zur Anschlussstelle Hausbruch. In Richtung Flensburg/Kiel ist die A7 zwischen Hamburg-Heimfeld und Volkspark nicht passierbar. Neben der A1 (Bremen-Lübeck) ist die A7 die wichtigste Nord-Süd-Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Die innerstädtische Umleitung führt über die Elbbrücken und durch das Hamburger Stadtgebiet. Der überregionale Verkehr soll über die A1 und A21 ausweichen. Weil auch die Bundesstraße 205 wegen einer Baustelle zwischen Neumünster und Wahlstedt gesperrt ist, müssen Autofahrer entweder die B206 zwischen den Anschlussstellen Bad Segeberg Nord (A21) und Bad Bramstedt (A7) nutzen oder die B430 zwischen Bornhöved (A21) und Neumünster-Mitte (A7).

Die Autobahn südlich des Elbtunnels verläuft auf rund vier Kilometern auf Stelzen. In die Mitte der Brückenkonstruktion sollen in den nächsten Jahren zwei weitere Spuren eingefügt werden, so dass insgesamt acht Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Zunächst wird die sogenannte Rampe unmittelbar am südlichen Tunnelportal erneuert. Um während der jahrelangen Bauarbeiten den laufenden Verkehr über alle sechs Fahrspuren aufrechtzuerhalten, sollen zwei Spuren über einen im Bau befindlichen Hilfsdamm verlaufen.