Kiel.

Die Aufsichtsgremien der Sparkasse Mittelholstein und der Förde Sparkasse haben sich für die Aufnahme von Gesprächen über einen Zusammenschluss ausgesprochen. Bei positivem Verlauf der Verhandlungen soll bis Ende des Jahres ein Beschluss über die weiteren Schritte erfolgen, wie beide Kreditinstitute am Freitag mitteilten. Ziel einer Fusion ist die Stärkung der Position als Marktführer in den Geschäftsgebieten.

Derzeit seien beide Sparkassen wirtschaftlich kerngesund, teilten die Vorstandsvorsitzenden Sören Abendroth (Sparkasse Mittelholstein) und Götz Bormann (Förde Sparkasse) mit. Beide müssten sich aber rechtzeitig auf sich verschärfende Wettbewerbsbedingungen einstellen. Zusätzlich steige der Wettbewerbsdruck durch digitale Angebote globaler Unternehmen. Entlassungen oder die Schließung von Filialen seien im Zuge einer Fusion nicht geplant.

Die Bilanzsumme der Förde Sparkasse beträgt nach Unternehmensangaben bei 7,8 Milliarden Euro, bei der Sparkasse Mittelholstein liegt sie bei 2,7 Milliarden Euro. Beschäftigt sind zusammen rund 1600 Mitarbeiter.

Die Gewerkschaft Verdi sorgt sich um den Erhalt der Arbeitsplätze. "Es hat in beiden Unternehmen schon massiven Personalabbau gegeben, und eine Fusion unter dem Dach einer AG birgt die Gefahr, dass dieser nun noch verschärft wird", sagte Gewerkschaftssprecher Frank Schischefsky. Die Sparkasse Mittelholstein unterliege bereits keiner Tarifbindung mehr. Wenn sich ein solches Modell auf die Beschäftigten der Förde Sparkasse übertrage, sei Ärger vorprogrammiert. "Aus unserer Erfahrung bergen solche Fusionen mittelfristig die massiven Gefahren von Kunden- und Beschäftigtenverlust."