Florenz/Den Haag.

Bei einer gemeinsamen Polizeiaktion in zehn europäischen Ländern ist die Zerschlagung einer albanischen Drogenschmuggel-Bande gelungen. Insgesamt 20 Beschuldigte wurden festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht, wie Europol und die italienischen Behörden, die die Ermittlungen leiteten, am Donnerstag mitteilten. In Deutschland gab es demnach zwei Festnahmen, das Bundeskriminalamt sowie die Landeskriminalämter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein waren beteiligt.

Die albanische Gruppe "Kompania Bello" sei eine der aktivsten Banden in Europa beim Kokainschmuggel aus Südamerika gewesen, hieß es. Hunderte Polizisten waren am Dienstag an den koordinierten Razzien beteiligt, bei der die Festnahmen erfolgten. Es wurden vier Tonnen Kokain und 5,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen werden laut Europol internationaler Schmuggel von Betäubungsmitteln, illegaler Besitz und Vertrieb von Drogen und brutale Übergriffe, darunter Mord, vorgeworfen.

Die von den Behörden in Florenz geführte Operation "Los Blancos" lief seit fünf Jahren. Im Verlauf der Ermittlungen waren bereits 84 Verdächtige festgenommen worden, auch in Deutschland. Es handelt sich laut Europol um eine der bislang größten Aktionen gegen das albanische organisierte Verbrechen. Besonders bemerkenswert sei, dass die Bande vom Kauf in Südamerika, über die Verschiffung bis zum Vertrieb und Verkauf in Europa den gesamten Handel kontrolliert habe.