Kiel.

Schleswig-Holstein wird für Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos 4000 Schlafsäcke zur Verfügung stellen. Laut Mitteilung des Auswärtigen Amtes habe die griechische Regierung ein entsprechendes Angebot angenommen, teilte die Staatskanzlei am Montag mit. Den Transport der Schlafsäcke aus dem DRK-Logistikzentrum in Schwentinental bei Kiel übernehmen demnach ehrenamtliche Kräfte des Technischen Hilfswerks.

"Viele der Flüchtlinge haben das Wenige, das sie noch hatten, verloren", sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). "Es ist deshalb eine Selbstverständlichkeit, dass wir der griechischen Regierung auf ihr Ersuchen hin am vergangenen Freitag unsere Bestände angeboten haben." Schleswig-Holstein erneuere auch das Angebot, für die Aufnahme von Flüchtlingen von der Insel Lesbos auch über den "Königsteiner Schlüssel" hinaus zur Verfügung zu stehen, sagte die Ministerin. Der genannte Schlüssel entspricht einem Anteil von 3,4 Prozent.

Allerdings: Griechenland will trotz der schwierigen Situation auf Lesbos die Migranten nicht zum Festland bringen oder gar gruppenweise nach Deutschland schicken - jedenfalls nicht ohne positiven Asylbescheid. Hintergrund ist die Befürchtung, es könne sich eine Art "Moria-Taktik" entwickeln und Migranten auch in anderen Lagern Feuer legen.

"Wer denkt, er könne zum Festland und dann nach Deutschland reisen, der soll es vergessen", hatte Vize-Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos nach dem Brand in Moria gesagt. "Mach es wie in Moria" dürfe nicht zum Slogan werden, warnte auch der Asylbeauftragte Manos Logothetis.