Hamburg. Der HSV ist ins Trainingslager nach Österreich gereist. Nach zwei Testspiel-Pleiten ist die Stimmung nicht optimal. Sportchef Boldt sucht nach Verstärkungen.

Fußball-Zweitligist Hamburger SV will sich in den nächsten Tagen in Tirol in Österreich spieltaktisch verbessern. "Im Trainingslager geht es um den Feinschliff", sagte Sportvorstand Jonas Boldt am Montag. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune flog am frühen Nachmittag nach München, um anschließend per Bus in die 2800-Einwohner-Gemeinde Bad Häring zu reisen. "Das wird eine sehr intensive Woche. Es ist gut, einmal rauszukommen", meinte Boldt, der dem Team am Dienstag nachreist. Die Mannschaft bleibt bis zum kommenden Sonntag in Tirol und hat nach erster Prognose besseres Wetter als im verregneten Hamburg zu erwarten.

Die jüngsten Niederlagen bei zwei Testspielen gegen die dänischen Rivalen Randers FC (1:2) und FC Midtjylland (0:2) wollte Boldt nicht überbewerten. "Ein paar Dinge waren nicht gut, aber es war auch nicht alles schlecht", sagte der Sportvorstand. Er halte nichts davon, Testspiel-Ergebnisse überzubewerten. Trainer Thioune hatte zu viele Ballverluste und zu wenig Tempo beklagt.

Die Kaderplanung für die neue Saison ist laut Boldt "definitiv noch nicht abgeschlossen". Ausschau wird nach einem Innenverteidiger gehalten. Dabei gehe es nicht um eine schnelle Verpflichtung, meinte Boldt, sondern um die Qualität des Spielers. Ein weiterer neuer Profi auf dieser Position könne hinzukommen. "Wir werden schauen, was die Kriegskasse am Ende noch übrig hat", sagte Boldt.

Dabei hat sich der Verein keine starre, sondern "eine imaginäre Grenze" beim Gehalt gesetzt, wie der 38 Jahre alte Sportvorstand betonte. Damit deutete er eine gewisse Dehnbarkeit des Limits an. Zudem soll gerade im Abwehrzentrum nicht die erst kürzlich ausgerufene Jugend als Priorität für Transfers gelten. Erfahrung sei ebenfalls ein wichtiges Kriterium, meinte Boldt.

Die Hamburger haben zunächst Gelegenheit, mit Neuzugang Simon Terodde vom 1. FC Köln ihre Qualitäten im Sturm zu testen. Beim "Helden Cup" in Kufstein spielt der HSV gegen Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart (26. August) und Erstdivisionär Feyenoord Rotterdam aus den Niederlanden (28. August).