Hamburg.

Um Hamburg vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen, reißt die Stadt einige alte Häuser in Deichnähe ab. "Die Deiche müssen dauerhaft funktionieren und wehrhaft sein, Schwachstellen können wir uns nicht erlauben", sagte der Sprecher der Umweltbehörde Jan Dube der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Hamburger Morgenpost" berichtet, dass aktuell drei, teilweise Jahrhunderte alte Gebäude entlang des Kraueler und Zollenspieker Hauptdeiches abgerissen werden sollen.

Der steigende Meeresspiegels infolge des Klimawandels führt laut Dube zu einer starken Belastung der Deiche. Zudem müsse die Hauptdeichlinie an den aktuellen Bemessungswasserstand angepasst werden. "Das bedeutet, dass die Deiche erhöht werden, was mit einer Verbreiterung der Deiche einhergeht", so Dube. Binnenhochwasser und Starkregen seien weitere Gefahren, gegen die sich die Hamburger schützen müssten.

Häuser seien da manchmal nicht nur im Weg. Nach Informationen der Umweltbehörde erhöhen Beton, Ziegel und feste Einbauten die Gefahr von Spannungen und Rissbildung in den Deichanlagen. "Das kann im schlimmsten Fall zu einem Deichbruch führen", warnt Dube. Beim Erwerb der Häuser macht Hamburg von seinem Vorkaufsrecht gebrauch, das in der Deichordnung festgeschrieben ist. Wenn es für den Bau oder eine Erhöhung eines Deichs notwendig sei, reiße die Stadt dann die Häuser ab, so Dube.