Kiel. Über 98 Prozent der Schulen arbeiten in Schleswig-Holstein ohne Beeinträchtigungen - Bildungsministerin Prien sieht den Start ins neue Schuljahr damit weitgehend gelungen. Perfekt ist der Ablauf aber nicht.

Nach der ersten Unterrichtswoche hat sich Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) zufrieden mit dem Start ins neue Schuljahr unter Corona-Bedingungen gezeigt. Über 98 Prozent der Schulen im Land hätten ohne Beeinträchtigung arbeiten können, sagte Prien am Freitag in Kiel. Stand Freitag gäbe es 14 Schulen, in denen einzelne Schülergruppen (Kohorten) wegen Corona-Fällen oder Corona-Verdachtsfällen vorsorglich nicht im Präsenzunterricht unterrichtet werden. In den meisten anderen Fällen sei die Kohorte schon nach einem Tag wieder zurück in die Schule gekehrt. Am Vortag waren noch 16 Schulen betroffen gewesen.

Eine Maskenpflicht hält Prien weiterhin für nicht geboten. Die Erfahrungen der ersten Woche hätten gezeigt, dass der dringenden Empfehlung des Ministeriums in den Schulen weitestgehend gefolgt werde. Sowohl auf den Schulhöfen und Laufwegen, als auch bei den älteren Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Dennoch werde man das Infektionsgeschehen im Blick behalten und auch prüfen, ob zu einem späteren Zeitpunkt eine Pflicht notwendig wird. "Die größte Gefahr für den Präsenzunterricht an Schulen ist die Sorglosigkeit", sagte Prien. Viel hänge von der Zusammenarbeit der Schulen mit den Gesundheitsbehörden vor Ort ab. "Einige Abläufe müssen sich dabei auch erst noch im Schulalltag einspielen", räumte die Ministerin ein.

Wichtig sei jedoch weiterhin die Einzelverantwortung aller in den Schulen. "Wir haben in dieser Woche einige Fälle erlebt, in denen Kohorten vorsorglich nach Hause geschickt wurden. Das zeigt aber nur, dass unsere Routinen des Corona-Reaktionsplanes funktionieren und sich an den Schulen bewähren", sagte Prien.

Der englische Begriff "Hammer and Dance" treffe es gut. Die Schulschließungen seien der Hammer gewesen. "Jetzt sind wir im Tanz und wir bewegen uns einen Schritt vor, einen Schritt zur Seite und auch mal einen Schritt zurück, um möglichst viel Präsenzunterricht für möglichst viele Schülerinnen und Schüler umzusetzen." Bestehende Pläne und Reaktionsroutinen würden überprüft und der Infektionslage angepasst. "Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Digitalisierung von Schule weiter voranzutreiben."